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22 Monate Haft ohne Bewährung: Amtsgericht verhängt bislang höchste Strafe gegen Klimaaktivisten in Berlin
Unter anderem wegen Nötigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt ist ein Klimaaktivist in Berlin zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der 65-Jährige will Rechtsmittel einlegen.
Stand:
Ein Klimaaktivist der „Letzten Generation“ ist am Dienstag zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Das bestätigte eine Sprecherin des Amtsgerichts Tiergarten dem Tagesspiegel. Es handle sich um die höchste Strafe, die in Berlin bislang gegen einen Klimaaktivisten verhängt wurde, sagte die Sprecherin.
Der 65-jährige Verurteilte Winfried L. habe an rund 40 Blockaden teilgenommen. In dem Verfahren, das seit November 2023 lief, sei er wegen Nötigung, versuchter Nötigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt worden.
Nach Angaben der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ handelt es sich um die bisher längste Haftstrafe für die Teilnahme an einer Sitzblockade der Gruppe. Verurteilt wurde der 65-Jährige demnach wegen der Teilnahme an mehreren Protesten in den Jahren 2022 und 2023. Die „Letzte Generation“ teilte mit, dass L. gegen das Urteil vorgehen werde.
„Es gibt nichts Vernünftigeres, als gegen eine Politik zu protestieren, die uns und unsere Kinder immer tiefer in die Klimakatastrophe treibt“, wird L. in einer Mitteilung der „Letzten Generation“ zitiert. „Die Klimakatastrophe löst sich nicht in Luft auf, nur weil diejenigen, die auf sie hinweisen, hinter Gittern sind!“ (Tsp, AFP)
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