
© Bjarne Overkott
230 Teilnehmer vor Berliner Kanzleramt: Solidaritätsdemo mit Studentenprotesten in Bangladesch
In Berlin demonstrieren laut Polizei mehr als 200 Menschen vor dem Kanzleramt. Sie fordern Gerechtigkeit für die Studentinnen und Studenten, die bei Protesten in Bangladesch getötet wurden.
- Bjarne Overkott
- Cristina Marina
Stand:
Vor dem Berliner Kanzleramt haben sich am Mittwochnachmittag laut Polizeiangaben rund 230 Menschen versammelt, um Solidarität mit den Studentenprotesten in Bangladesch zu bekunden. Die Veranstalter sprachen am Donnerstag von rund 500 Teilnehmenden. Angemeldet waren 300 Menschen.
Die Demonstranten, darunter zahlreiche Frauen sowie junge Familien mit kleinen Kindern, hielten Plakate hoch, auf denen Slogans standen wie: „Justice for more than 190 killed“. Mehrere Redner sprachen vor den Teilnehmenden auf Bengali. Mehrere von ihnen riefen auf Englisch: „Step down, Hasina“. Damit forderten sie die bengalische Premierministerin auf, von ihrem Amt zurückzutreten.

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Die Stimmung war hörbar emotional aufgeladen – die Stimme der Redner brach immer wieder. „We want justice“ und „Stop killing students“ schallte es aus dem Publikum.

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In Bangladesch wurden am vergangenen Montag bei Studentenprotesten, die sich gegen ein Quotensystem für Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst richten, mindestens 180 Menschen getötet. Inzwischen hat die Regierung die Wiedereinführung der kontroversen Quotenregelung offiziell zurückgedreht. Künftig sind lediglich sieben Prozent statt der geplanten 30 Prozent der Stellen für bestimmte Gruppen reserviert.
Vor dem Berliner Kanzleramt redete eine Jugendliche auf Deutsch über die Zustände in Bangladesch. Sie sprach sich gegen die Quotenregel aus und warf der Regierung jahrelange Korruption sowie die Verletzung von Menschenrechten und die Missachtung von Meinungsfreiheit vor. „Wir blicken in das Auge des Faschismus“, sagte sie.
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