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SERIE WENDEKalender: 24. Januar 1989

Eine regimekritische Zeitschrift darf wieder erscheinen

20 JAHRE MAUERFALL

Erzählen Sie Ihre eigene Geschichte von damals! Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Der „Grenzfall“ erscheint erstmals wieder seit dem Verbot vor einem Jahr. Die Zeitschrift der Ost-Berliner „Initiative für Frieden und Menschenrechte“ ist schon dem Titel nach regimekritisch und befasst sich vor allem mit Menschenrechtsfragen in der DDR und Osteuropa. Der „Grenzfall“ wurde im August 1987 durch eine Sendung des SFB-Magazins Kontraste in Ost und West bekannt. Die Stasi sah sich zum Handeln genötigt und ließ im November des selben Jahres die „Umweltbibliothek“ im Keller der Zionskirchgemeinde in Prenzlauer Berg durchsuchen. Dort wurde die Zeitschrift gedruckt. Ein Stasi-Spitzel saß in der Redaktion. Auch der Westen beteiligte sich am „Grenzfall“. Die Redaktion wurde von Journalisten des Spiegel und der Nachrichtenagentur Associated Press unterstützt, die in der DDR akkreditiert waren. Sie schmuggelten auch das Material über die Grenze: Matrizen und Druckfarbe. Die Auflage stieg auf bis zu 800 Exemplare. Die vorletzte Ausgabe wurde von der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley verantwortet. loy

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