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Der beschmierte Eingang zum Büro der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in der Berliner Littenstraße.

© Foto: dpa/Paul Zinken

Update

40 Jahre nach Massaker in Flüchtlingslager: Farbanschlag auf Büro der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Berlin

„40 Jahre Massaker“ stand in roter Schrift auf der Tür, Klingelschild und Logo waren besprüht. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“, sagt Präsident Volker Beck.

Stand:

Nach einem Farbanschlag auf das Büro der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Berlin-Mitte ermittelt der Staatsschutz. Das teilte eine Polizeisprecherin am Sonntag auf Anfrage mit. Ein Reinigungsservice habe am Samstag Schriftzüge und Schmierereien in roter Farbe festgestellt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Man habe Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, sagte DIG-Präsident Volker Beck am Sonntag. „Diese Farbattacke auf unsere Geschäftsstelle ist ein inakzeptabler Angriff auf uns und die deutsch-israelische Freundschaft.“

Unbekannte haben die Glastür des Büros der Gesellschaft mit dem Schriftzug „40 Jahre Massaker“ beschmiert, das Klingelschild besprüht und die Logo-Tafel unkenntlich gemacht.

Die Täter nähmen Bezug auf ein Ereignis vor 40 Jahren, erklärte Beck. Im September 1982 hatten christliche libanesische Milizionäre – in Sichtweite israelischer Kontrollposten – in einem palästinensischen Flüchtlingslager das Massaker von Sabra und Schatila verübt.

Israels damaligem Verteidigungsminister und späterem Ministerpräsident Ariel Scharon wurde eine politische Mitverantwortung angelastet.

Das Ereignis rechtfertige die Aktion nicht, betonte Beck. „Wer solche Farbattacken verübt, will einschüchtern, verunsichern und mundtot machen. Da ist er bei uns an der falschen Adresse. Wir lassen uns nicht einschüchtern“, sagte der DIG-Präsident, der bis 2017 für die Grünen im Bundestag saß. (dpa)

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