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Sophia Loren und Liselotte Pulver, links und rechts von Heinz Rühmann, bei der Bambi Verleihung im Jahr 1964.

© Heinz-Jürgen Göttert/dpa

70. Verleihung in Berlin: Das sind die Bambi-Preisträger*innen

Am Freitagabend werden am Potsdamer Platz Weltstars ausgezeichnet. Schauspiel-Legende Liselotte Pulver erhält das goldene Reh fürs Lebenswerk.

Was denn, schon 70? Das ist ja für ein kleines süßes Rehlein ein stolzes Alter, selbst wenn es sich, wie Burdas Bambi, in Form hält, indem es einmal jährlich mit Grandezza und Grazie durch das Theater am Potsdamer Platz springt und Berühmtheiten aus aller Welt in seinen Sog zieht. Mindestens zwei Leinwand-Ikonen werden am Freitagabend erwartet, die den Brückenschlag schaffen von den Anfängen 1948 in Offenburg, als die Auszeichnung der Sehnsucht nach einer heilen Welt Ausdruck verlieh und der Jetztzeit, in der das optisch verjüngte goldene Rehkitz das Streben nach überschaubarer Niedlichkeit personifiziert. Sophia Loren kommt nicht, um einen weiteren Preis abzuräumen, sondern um mit Moderator Thomas Gottschalk über Erinnerungen an frühere Feste zu plaudern. Sie besitzt bereits zehn Rehe.

Siebter Bambi für Liselotte Pulver

Die Sieben gilt ja als bedeutungsschwere, heilige Zahl, und so gibt es im 70. Bambijahr ein siebtes Bambi für Liselotte Pulver. Die mittlerweile 89-jährige Schweizerin mit dem attraktiven Lachen hat sich spätestens 1961 als Fräulein Ingeborg in Billy Wilders „Eins, Zwei, Drei“ in die Herzen der Berliner getanzt. Diesmal gibt’s das goldene Reh fürs Lebenswerk, zu dem Theaterauftritte in Zürich zählen, große französische Filme wie „Monsieur“ von Jean Gabin und charmante Auftritte in der „Sesamstraße“.

Sophia Loren und Liselotte Pulver waren oft zu Gast, und in den Jahren 1964, 1965, 1967 und 1968 konnten sie beide sogar als Preisträgerinnen am festlichen Bambi-Dinner teilnehmen. Ein Familienfest mit Werbe-Effekt, das war es damals schon, aber natürlich noch nicht so intensiv wie heute. Neben der TV-Übertragung der manchmal etwas länglichen Zeremonie (ARD ab 20.15 Uhr) in bettschwere Wohnzimmer sind die Bambis längst in den sozialen Netzwerken unterwegs und verbreiten dort Glanz.

Die Schauspielerin Penelope Cruz erhält ihren Bambi für den Film "Offenes Geheimnis".
Die Schauspielerin Penelope Cruz erhält ihren Bambi für den Film "Offenes Geheimnis".

© Arthur Mola/dpa

Was Penélope Cruz – bereits ausgezeichnet mit Ehren-César und Europäischem Filmpreis – angestellt hat, dass sie erst mit immerhin 44 Jahren ein Bambi bekommt, weiß man nicht so genau, wahrscheinlich hat sie ihren Terminkalender früher immer überfüllt. Den Preis bekommt sie jetzt für „Offenes Geheimnis“, in dem sie die Virtuosität einer Vollblut-Schauspielerin zeige, so die Jury.

Rund 1000 Gäste müssen für die Preisverleihung in ihren allerfeinsten Klamotten etwa drei Stunden lang still sitzen und begeisterte Gesichter machen. Schon zur Thrombose-Vermeidung wird es aber auch diesmal bestimmt wieder Standing Ovations für verdiente Preisträger geben.

Kategorie "Musik Internetional"

Als Schirmherr für den Publikums-Bambi in der Kategorie „Neue Deutsche Musikstars“, um den Lea, Nico Santos, Michael Schulte und Mike Singer wetteifern, wird sich der erst zweifache Bambi-Preisträger Udo Lindenberg auf die Horizonte-Bühne am Potsdamer Platz stellen, um gemeinsam mit einem Kinderchor das Lied „Wir ziehen in den Frieden“ vorzutragen. Musik bringt auch Grammy-Preisträgerin Alessia Cara mit. Die 22-Jährige singt „Trust My Lonely“ von ihrem Album „The Pains of Growing“. Ein Jahr älter ist Dua Lipa, die weltweit am meisten gestreamte Sängerin auf Spotify. Sie bekommt einen Bambi-Preis in der Kategorie „Musik International“ und singt zur Belohnung ein Medley ihrer Hits, zu denen „Be the One“ und „New Rules“ zählen.

Die Sängerin Dua Lipa (23) wurde dieses Jahr bereits bei den Brit Awards als beste weibliche Künstlerin ausgezeichnet.
Die Sängerin Dua Lipa (23) wurde dieses Jahr bereits bei den Brit Awards als beste weibliche Künstlerin ausgezeichnet.

© Valery Hache/afp

Mit Rod Stewart wird auch eine gestandene Legende die Stimme erheben. Als „Legend“ bekommt der passionierte Fußballer und Verfasser von 30 Alben fast 50 Jahre, nachdem er den ersten Solo-Plattenvertrag unterschrieben hat, auch noch ein Rehkind. Nach mehr als 200 Millionen verkauften Platten ist er für die Jury „ein Meister der Genres“, eine Legende „deren Geschichte längst noch nicht zu Ende geschrieben ist“. Mit „Didn’t I“ von seinem neuen Album „Blood Red Roses“ will er das Publikum fürs verschärfte Sitzfleisch-Training belohnen. Darauf einen Dujardin.

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