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Das ICC in Berlin-Charlottenburg.

© Doris Spiekermann-Klaas

Kaiserdamm-Süd in Charlottenburg: Absturzgefahr am ICC führt zu Stau auf der Stadtautobahn

Das ICC bröckelt: Am Donnerstagabend drohten sich Platten am Gebäude zu lösen. Auf der Einfahrt Kaiserdamm-Süd der A 100 musste der rechte Fahrstreifen gesperrt werden.

Die Meldung klang dramatisch: Am Gebäude des Internationalen Congress-Centrums (ICC) drohten, sich Platten zu lösen und auf die Stadtautobahn zu stürzen, meldete die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) am Freitag. Aus Sicherheitsgründen war am Donnerstagabend auf der Einfahrt Kaiserdamm-Süd der rechte Fahrstreifen gesperrt worden. Zur Reparatur der Fassade sei am Freitag auf der A100 ein Kran aufgebaut worden. Deshalb war der rechte Fahrstreifen Richtung Neukölln zwischen Kaiserdamm-Süd und Messedamm gesperrt.

Später stellte sich dann heraus, dass herabhängende Platten, die an der verklinkerten Stützwand befestigt sind, beschädigt waren. Bei der Messe vermutet man, dass ein Lastwagen dagegen gekracht und danach weitergefahren war. Vielleicht war es aber auch einfach nur „der Zahn der Zeit“, wie andere Experten vermuten. Am ICC werden seit Jahren nur noch die notwendigsten Arbeiten vorgenommen. Die Polizei ermittelt nach Angaben eines Sprechers nicht wegen Unfallflucht. Sollte in der Tat ein Lastwagen die Platten beschädigt haben, könnte es auch sein, dass der Fahrer davon nichts mitbekommen hat. Die Messe werde gemeinsam mit der Senatsbauverwaltung entscheiden, ob die Platten repariert werden können oder ob sie ausgetauscht werden müssen, sagte Messesprecher Emanuel Höger am Freitagmittag.

Stau auf der Stadtautobahn

Unübersehbar war am Freitag der durch die Sperrung der Fahrbahn verursachte Stau auf der Stadtautobahn, der zeitweise bis zum Flughafentunnel sowie zur Anschlussstelle an der Seestraße reichte. Bei der Am Nachmittag wurde die Spur wieder frei gegeben. Der Stau löste sich nach und nach auf.

Wer am Donnerstag den Schaden entdeckt und gemeldet hatte, ließ sich am Freitag nicht klären. Die Polizei sei nicht gerufen worden, sagte ein Sprecher. Die Sperrung sei durch die Autobahnmeisterei veranlasst worden.

Das 1979 eröffnete ICC ist seit April 2014 geschlossen, weil es saniert werden muss. Zudem war der Messe der Kongressbetrieb in dem Gebäude zu unwirtschaftlich. Seit 2015 leben Geflüchtete in dem Bau. Zeitweise war erwogen worden, das gesamte Ensemble abzureißen. In ihrer Koalitionsvereinbarung hat die rot-rot-grüne Landesregierung festgelegt, das ICC wieder als Messe- und Veranstaltungsort nutzen zu wollen.

Geprägt wird das Gebäude durch die silbergraue Aluminium-Fassade, die mit den davor gehängten Platten auch auf das Stützmauerwerk an der Autobahn übertragen worden ist.

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