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Von Berlin bis Aleppo wollen die Aktivisten des Civil March marschieren - für den Frieden.

© Paul Zinken/dpa

Civil March von Berlin nach Aleppo: Aleppo-Lauf wird verschärft beobachtet

Eigentlich soll der Friedensmarsch durch die Türkei führen. Was den Aktivisten jedoch fehlt, ist eine Demonstrationsgenehmigung.

Es ist kompliziert. Das ist der Satz, den Sebastian Olényi, Pressesprecher des Civil March, immer wieder betont. „Es ist kompliziert, aber wir bemühen uns, eine Lösung zu finden.“ Noch vor zwei Wochen waren die Aktivisten des Friedensmarsches sicher, ihren Weg nach Aleppo trotz der schwierigen Bedingungen in der Türkei fortsetzen zu können. Anfang Juni wollten sie die türkische Grenze erreichen, Mitte des Monats Istanbul.

„Ich gehe davon aus, dass wir auch dort willkommen sein werden“, hatte Olényi gesagt. „Wir stehen in engem Kontakt mit den türkischen Behörden und dem Auswärtigen Amt. Die Signale von beiden Seiten sind durchaus positiv“, hatte er betont. Mittlerweile sieht er das anders.

Visa haben die zwanzig übrig gebliebenen Aktivisten zwar erhalten. Was ihnen fehlt, ist die Demonstrationsgenehmigung der türkischen Behörden. „Als Individuen könnten wir einreisen. Aber sobald wir in einer Gruppe auftreten und unsere Banner schwenken, wird es schwierig“, sagt Olényi. „Wenn wir verhaftet und abgeschoben werden, wäre das noch der beste Fall.“ Details zum Entscheidungsprozess der türkischen Behörden will Olényi nicht nennen, nur dass der Civil March unter „verschärfter Beobachtung stehe“.

„Aufgrund des Ausnahmezustands im Land haben wir es als ausländische Demonstranten besonders schwer", sagt er. Beantragt hatten die Organisatoren ihre Genehmigung schon vor Monaten, ob sie irgendwann noch kommt, ist fraglich. Aktuell diskutieren die Läufer deshalb in einem kleinen Dorf in Griechenland, wie es weitergehen soll. Zwei Mitglieder der Gruppe sind nach Istanbul gereist, um mit den Behörden in Kontakt zu treten. „Wir müssen überlegen, ob wir warten und darauf vertrauen, dass die Genehmigung noch kommt, oder eben nicht“, sagt Olényi.

Eine Alternative zur Türkei wäre eine Route durch Zypern und den Libanon. Die Rahmenbedingungen müssten allerdings auch dort geklärt werden. Was die Friedensläufer nicht wollen, ist aufhören. „Das ist eine Option. Aber es ist nicht die, die wir vorrangig diskutieren“, sagt Olényi. Darüber nachdenken müssen sie trotzdem.

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