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Am Sonntag wurde ein 20-Jähriger in Berlin-Pankow von einer Jugendgruppe attackiert.

© imago/Noah Wedel/IMAGO/Noah Wedel

Als „Zecke“ beschimpft und ins Gesicht geschlagen: Jugendgruppe attackiert 20-Jährigen in Berlin-Pankow

In Prenzlauer Berg hat eine Gruppe einen 20-Jährigen umzingelt und geschlagen. Die Tat könnte einen politischen Hintergrund haben.

Am Sonntagnachmittag hat eine Gruppe von Jugendlichen in Prenzlauer Berg einen 20-Jährigen umzingelt und attackiert. Weil der Angriff politisch motiviert sein könnte, ermittelt jetzt der Staatsschutz.

Das 20-jährige Opfer soll den Behördenangaben zufolge gegen 15.30 Uhr an der Greifswalder Straße entlang gelaufen sein. Mehrere Zeugen beobachteten an der Ecke Erich-Weinert-Straße, wie sechs bis sieben Jugendliche den Heranwachsenden umzingelten, ihm ins Gesicht schlugen und gegen die Beine traten.

Sie sollen ihn außerdem mit „du Zecke“ beleidigt und versucht haben, einen Aufnäher von seinem Rucksack abzureißen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Auf dem Aufnäher stand demnach: „Good Night White Pride“, also „Gute Nacht, weißer Stolz“. Hinter dem Slogan verbirgt sich eine antifaschistische Bewegung. Das erklärte Ziel der Bewegung ist es, Faschismus und Rassismus entgegenzutreten. Gewalt scheint dabei ein legitimes Mittel zu sein: Auf dem Logo ist eine Silhouette einer Person dargestellt, die nach einem am Boden liegenden Menschen tritt.

Die Angreifer sollen kurz darauf geflüchtet sein. Von den Zeugen alarmierte Einsatzkräfte konnten zwei Tatverdächtige in der näheren Umgebung stellen und vorläufig festnehmen. Nach Feststellung ihrer Identitäten in einem Polizeigewahrsam wurden der 14- und 15-Jährige ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Der 20-Jährige erlitt Verletzungen im Gesicht, verzichtete jedoch auf eine ärztliche Behandlung. (Tsp)

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