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Demonstrierende am 8. Juni in Berlin.

© AFP/Christian Mang

Update

Am Großen Stern in Berlin: 15.000 Teilnehmende protestieren vor Europawahl gegen Rechtsextremismus

Viele Menschen sind besorgt über hohe Umfragewerte für rechtsextremistische Parteien für die Europawahl. Am Samstagnachmittag haben sich deswegen Tausende im Berliner Stadtzentrum versammelt.

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Einen Tag vor der Europawahl sind auch in Berlin zahlreiche Menschen zusammengekommen, um gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Ab 14 Uhr versammelten sich in der Spitze bis zu 15.000 Teilnehmende am Großen Stern in Tiergarten, wie die Berliner Polizei mitteilte. Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf etwa 30 000.

Die Demonstration auf der Straße des 17. Juni in Berlin-Mitte verlief am Samstag zunächst ohne besonderen Vorkommnisse. Auf der Bühne sprachen unter anderem die Autorin Carolin Emcke und Matthias Ecke, der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl. Der Politiker war Anfang Mai beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden.

Ein Demoteilnehmer verkleidete sich als Astronaut.

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„Am wichtigsten ist, glaub’ ich, dass die Menschen ihr Wahlrecht nutzen, dass sie aber auch allen klar sagen: Wir wollen nicht, dass die Rechten an die Macht kommen“, sagte Ecke am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wer den Rechten die Hand zur Kooperation reiche, sei das Vertrauen der Leute nicht wert. „Es darf keine Kooperation auf keiner Ebene mit der Extremrechten geben und das soll die Message sein von heute und für morgen“, betonte der SPD-Politiker.

„Wir sind die Brandmauer“, steht auf einem Demo-Schild.

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Bei der Europawahl am Sonntag gehe es auch darum, dass die Demokratie gestärkt hervorgehe. Gewalt dürfe niemals ein Mittel der Politik sein. Anfang Mai hatten vier junge Angreifer Ecke niedergeschlagen, als er Wahlplakate aufhängen wollte. Er erlitt Knochenbrüche im Gesicht und musste operiert werden. „Ich lasse mich nicht mundtot machen, ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen“, betonte er.

Auf den Demo-Schildern in Berlin waren unter anderem Sprüche wie „Herz statt Hetze“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“ und „Vielfalt ohne Alternative“ zu lesen. Angemeldet waren 10 000 Teilnehmer. Unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen. Demokratie verteidigen“ hatte ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen aufgerufen, darunter in Hamburg, München, Köln und Dresden.

„Jetzt vor den Europa- und Kommunalwahlen ist es wichtiger denn je, entschieden gegen Rechtsextremismus einzutreten“, hieß es in der Ankündigung. „Geht wählen und wählt demokratisch.“ (mit dpa)

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