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Berlin: Amerika rückt näher an Berlin

Nach Delta Airlines nimmt jetzt auch Continental eine direkte Flugverbindung nach New York auf

Erst Delta, dann Continental: Am Montag hat eine weitere amerikanische Airline einen neuen Direktflug Berlin-New York angekündigt. Ab Juli 2005 verbindet die US-Fluggesellschaft Berlin-Tegel mit Newark bei New York. Am vergangenen Freitag hatte bereits US-Konkurrent Delta Airlines einen Direktflug zum New Yorker Kennedy-Flughafen angekündigt, der ab Mai 2005 angeboten wird. „Die deutsche Hauptstadt Berlin ist einer der vielverspechendsten Märkte in Europa“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Continental, den Berliner Flughäfen und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit.

„Wir freuen uns auf viele Besucher aus den USA“, sagte Wowereit auf der gemeinsamen Pressekonferenz. 2001 hatte die Lufthansa ihren einzigen Direktflug in die USA, nach Washington, eingestellt. „Wir prüfen regelmäßig, ob sich eine Wiederaufnahme der Interkontinentalflüge von Berlin lohnen würde“, sagte ein Lufthansa-Sprecher dem Tagesspiegel. Eine US-Direktverbindung sei vor allem deswegen nicht rentabel, weil von Berlin aus zu wenige Business-Flüge gebucht würden. „Wir brauchen eine gesunde Mischung von Touristen und Business-Kunden“, sagte der Sprecher.

Statt in die Hauptstadt Washington fliegen die US-Gesellschaften in die touristisch begehrtere Metropole New York. „Mit dem Zug sind sie in einer halben Stunde vom Flughafen Newark im U-Bahnhof Penn Station mitten in Manhattan“, sagte ein Continental-Sprecher. Außerhalb der Hauptsaison werde ein Ticket voraussichtlich unter 400 Euro kosten. Für Vielflieger ist besonders verlockend, dass Continental in Newark ein Luftdrehkreuz betreibt. Von hier aus werden 170 weitere Ziele in Nord- und Südamerika angeflogen. Die Lufthansa hat ihre Drehkreuze dagegen in Frankfurt am Main und München. Wer mit ihr in die USA will, muss in einer der beiden Städte umsteigen.

Die zweite neue Interkontinentalverbindung mache 2004 zu einem „großen und erfolgreichen Jahr für die Berliner Flughäfen“, sagte Flughafen-Chef Dieter Johannsen-Roth. Die Besucherzahlen aus den USA stimmen Johanssen-Roth optimistisch: Ihre Zahl stieg seit Jahresbeginn um 30 Prozent. Die neuen Direktverbindungen machten das Ziel für Amerikaner noch attraktiver. Allein Continental rechnet pro Jahr mit bis zu 100000 Passagieren, die in einer der beiden Richtungen den Atlantik überqueren.

Seit Jahren klagen Wirtschaft und Gastgewerbe über Berlins schlechte interkontinentale Luftanbindung. Bis jetzt gibt es Charterflüge in Ferienregionen, vor allem in Nordafrika und in der Karibik. Wöchentlich ein Flug geht in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator. „Die intensiven Verhandlungen über einen Direktflug nach China dauern an“, sagt Flughafen-Sprecherin Rosemarie Meichsner. Die Entscheidung über eine neue Verbindung nach Schanghai sei noch nicht gefallen.

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