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Berlin: Amüsante Niederlage

Die Eisbären verlieren ein kurioses Eishockeyspiel 4:5 gegen Krefeld

Berlin. Es war ein amüsanter Sonntagnachmittag im Sportforum Hohenschönhausen. Auch wenn da die Fans des EHC Eisbären anderer Meinung waren. Schließlich verloren die Berliner zum dritten Mal in dieser Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Heimspiel. Und trotzdem, bei der 4:5 (1:2, 2:1, 1: 2)-Niederlage der Eisbären gegen die Krefeld Pinguine gab es für die 5000 Zuschauer in der ausverkauften Halle allerlei Kurioses zu bestaunen.

Da wäre etwa die ausgefeilte Strategie des John Emmons beim Bully. Vor knapp zwei Wochen wurde der US-Amerikaner von den Eisbären verpflichtet, als Experte für die Anspiele. Nur, wenn Emmons dann nicht am Bullykreis weilt, wenn der Schiedsrichterassistent den Puck einwerfen will, dann lebt es sich auch als Spezialist unkomfortabel. So gesehen in der 31. Minute gegen Krefeld, als Emmons in gemütlicher Entfernung vom Bullykreis herumschlitterte. Nun besagt eine im Vorjahr eingeführte Regel, dass der Puck nach fünf Sekunden Wartezeit eingeworfen wird – auch wenn eine Mannschaft noch keinen Spieler am Bullykreis hat. Also flog die Scheibe vor die Füße eines unbedrängten Krefelders, und zwei Pässe später hatte Brandner das 3:2 für die Pinguine erzielt. Ähnlich dumm sah Emmons’ Kollege Rob Leask aus. In der 50. Minute hätte der Berliner Verteidiger seinen eigenen Torhüter Jonas fast mit einem trickreich abgefälschten Schuss bezwungen.

Doch auch die Pinguine waren für amüsante Einlagen gut. Da legte sich doch ihr Torwart Roger Nordström einen Schuss, den David Roberts parallel zum Tor abgab, selbst ins Netz. Was sollte es auch, konnten doch die Pinguine fünfmal nach Berliner Ausgleichstreffern in Führung. gehen. Den Schlusspunkt setzte Moger drei Minuten vor Schluss. Für die Eisbären hatten neben Aldridge und Roberts noch Fairchild und Persson getroffen.

Der Krefelder Erfolg ging in Ordnung. Eisbären-Trainer Pierre Pagé sah es auch so und beklagte „eklatante Konzentrationsmängel“ bei seinem Team. Auf der anderen Seite war selbstverständlich ein Trainer zufrieden. Butch Goring konnte seinen Einstand bei den Pinguinen mit einem Sieg feiern. Stolz präsentierte der Nachfolger von Chris Valentine jedem, der es wollte, seinen funkelnden Riesenklunker an der rechten Hand. „Den Ring gab es 1983, für den Stanley-Cup-Gewinn mit den New York Islanders“, sagte der ehemalige Star aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. Da ist Goring viermal Meister geworden. Als Spieler. Als Trainer kommt der Kanadier erst kommenden April zu Titelehren – glaubt er jedenfalls. „Unsere Erwartung in Krefeld ist natürlich die Meisterschaft“, sagte Butch Goring und meinte das völlig ernst. Es war die gelungene Abrundung eines amüsanten Nachmittags im Sportforum.

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