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Die grünen Rechtsabbiege-Pfeile verschwinden nach und nach aus dem Berliner Stadtbild.

© Kitty Kleist-Heinrich

Abbiegen bei Rot: An acht Berliner Kreuzungen verschwindet der Grüne Pfeil

Die Blechschilder an mehreren Ampeln werden entfernt. Die Grünpfeile für Radfahrer soll es aber erstmal weiterhin geben.

63 grüne Blechpfeile hängen noch an Berliner Ampeln – und erlauben unter bestimmten Voraussetzungen, bei Rot rechts abzubiegen. Vor zwölf Jahren waren es noch 110, bald werden es nur noch 55 sein.

Denn die Verkehrslenkung hat die Demontage von acht der Schilder angekündigt. Verkündet hat das am Mittwoch FUSS e. V., der Fachverband Fußverkehr, der – ebenso wie der Blindenverband ABSV – das Verkehrszeichen strikt ablehnt.

Demnächst abgeschraubt werden sollen demnach die Grünpfeile an folgenden Kreuzungen:

- Otto- Suhr-Allee/Cauerstraße/Leibnizstraße

- Otto-Suhr-Allee/Eosanderstraße/Wilmersdorfer Straße

- Schlüterstraße/Mommsenstraße

- Mühlenstraße/Stralauer Platz/Straße der Pariser Kommune

- Urbanstraße/Blücherstraße

- Schnellerstraße/Fennstraße

- Michael-Brückner-Straße/Sterndamm

- Spreeweg/John-Foster-Dulles-Allee

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Der Blechpfeil hatte es 1994 unter zahlreichen Bedingungen in die bundesdeutsche Straßenverkehrsordnung geschafft: Wo mehrspurig abgebogen wird, der links abbiegende Gegenverkehr eine eigene Grünphase hat, Schulwege oder Tramgleise verlaufen und die Sicht eingeschränkt ist, kommt er nicht infrage. Außerdem müssen Autofahrer bei Rot stoppen – was laut einer Studie nicht einmal jeder vierte tat. FUSS-Vorstand Roland Stimpel sagt: „Die Pfeile untergraben die Verkehrsmoral, weil sie das Tabu brechen, dass man bei Rot grundsätzlich warten muss.“

An fünf Berliner Kreuzungen läuft Modellversuch für Radfahrer

Zurzeit läuft an fünf Berliner Kreuzungen ein Modellversuch mit einem Grünpfeil für Radfahrer. Zumindest an der Ecke Schönhauser Allee/Torstraße sieht Stimpel bereits ein Problem: Der Radweg sei so schmal, dass abbiegende Radler auf dem Gehweg bei Rot am Pulk der Wartenden vorbeifahren.

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