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Update

Anonyme Drohmails in Kreuzberg und Friedrichshain: Carl-von-Ossietzky-Schule und Emanuel-Lasker-Schule in Berlin geräumt und geschlossen

Mehrere Schulen in Berlin sind am Donnerstag geschlossen worden. Lehrkräfte baten Eltern, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken. Der Grund: anonyme Drohmails.

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Mehrere Schulen in Berlin haben am Mittwochabend E-Mails mit Drohungen erhalten und wurden deshalb vorsorglich geschlossen. Das bestätigte die Polizei dem Tagesspiegel am Donnerstagvormittag. Zum Inhalt äußerte sich eine Polizeisprecherin nicht näher. Nach einer Prüfung habe die Behörde „die Ernsthaftigkeit der Drohungen jedoch verneint“ – die Lage sei als nicht gefährlich eingestuft worden.

Der Staatsschutz ermittele wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Wie viele Schulen genau betroffen waren, sei Gegenstand der Ermittlungen und könne derzeit nicht gesagt werden, so die Sprecherin weiter.

Betroffen war unter anderem die Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg. Sie wurde am Donnerstagmorgen kurzfristig geräumt und geschlossen.

Die Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg hat ein Drohschreiben erhalten. Schüler waren am Mittag nicht zu sehen.

© Bjarne Overkott

In der Mail einer Lehrkraft der Schule an Eltern, die dem Tagesspiegel vorliegt und um 7.35 Uhr verschickt wurde, war von einer „Bedrohungslage“ die Rede. Kinder und Eltern sollten „bitte nicht zur Schule kommen“. Mehrere Polizeikräfte waren am Morgen vor der Schule im Einsatz. Am Mittag war der Schulhof verwaist, nur wenige Menschen befanden sich auf dem Gelände. Schülerinnen und Schüler waren nicht zu sehen, lediglich einzelne Mitarbeiter eines an der Schule arbeitenden Trägers. Zu dem Vorfall am Morgen wollten sie sich nicht äußern.

Am frühen Nachmittag informierte die Schulleitung erneut die Eltern und konkretisierte den Vorfall. Sie schrieb in einer Mail, es habe eine Bombendrohung gegeben; die Schule habe umgehend die Polizei verständigt. „Laut Polizei gab es keine reale Bedrohung oder tatsächliche Gefährdung“, heißt es weiter. Das Gebäude sei zunächst am Morgen vor der Polizei komplett abgeriegelt und durchsucht worden. Schüler und Lehrkräfte seien nach Hause geschickt worden. Am Freitag solle der Unterricht wieder ganz normal stattfinden, so die Schulleitung.

Eine Drohmail erhielt auch die Emanuel-Lasker-Schule in Friedrichshain und öffnete nicht. Das teilte die Schulleitung den Eltern am Morgen per Mail mit. Vor der Schule waren am frühen Morgen zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei. Am Vormittag hieß es in einer weiteren Mail der Schulleitung, dass die Gefährdungslage von der Polizei „als nicht mehr gegeben“ eingeschätzt werde. Trotzdem bleibe die Schule den gesamten Tag geschlossen. Die Schulleitung gehe davon aus, dass der Unterricht erst am Freitag wieder ganz normal stattfinden werde.

Die Senatsbildungsverwaltung teilte dem Tagesspiegel auf Anfrage mit, dass an allen betroffenen Schulen der Schulbetrieb wieder aufgenommen worden sei. Wenn Eltern ihre Kinder am Donnerstag trotzdem nicht zum Unterricht in eine der bedrohten Schulen geschickt haben, werde dies nicht als unentschuldigter Fehltag gewertet, so die Bildungsverwaltung.

Bereits im vergangenen Jahr gab es an der Carl-von-Ossietzky-Schule in der Blücherstraße einen großen Polizeieinsatz. Im Juni hatte es mehrere Notrufe gegeben. Demnach sei eine Person mit waffenähnlichen Gegenständen am Eingang der Gemeinschaftsschule gesehen worden. Die Notrufe stellten sich jedoch als Fehlalarm heraus. (mit bo)

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