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Bundesanwaltschaft erhebt Anklage: 18-jähriger Potsdamer soll Treueschwur zum „Islamischen Staat“ geleistet haben
Akhmad E. soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben. Die Bundesanwaltschaft hat nun Anklage erhoben.
Stand:
Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin Anklage gegen einen mutmaßlichen Unterstützer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) erhoben, der einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben soll. Akhmad E., damals 18 Jahre alt, war am 20. Februar am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen worden.
In ihrer Anklageschrift unterstellt die Bundesanwaltschaft dem 18-jährigen Tschetschenen die Mitgliedschaft in der islamistischen Terrororganisation. Er soll seinen Treueschwur zur Terrorgruppe auf einem Video festgehalten und kurz vor seinem Reiseantritt im Februar an ein mutmaßliches IS-Mitglied im Ausland übersandt haben.
In Pakistan sollte er sich dann der Terrororganisation anschließen, um sich militärisch ausbilden zu lassen. Für seine Reise habe er zwei Mobilfunkverträge über teure Smartphones abgeschlossen, die er sodann gewinnbringend verkauft habe.
18-jähriger Akhmad E. soll bereits zuvor für den IS gerbeitet haben
Bereits zuvor übersetzte er Propagandamaterial der Organisation ins Russische und Tschetschenische, heißt es in der Anklageschrift. Dem mutmaßlichen Islamisten wird nun unter anderem die Unterstützung einer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, die Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Betrug vorgeworfen.
Im Zusammenhang mit der mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlagsplanung durchsuchten die Ermittler wegen Sprengstoffverdachts im Februar eine Wohnung in Potsdam. Die Einsatzkräfte entdeckten einen Gegenstand, der später abtransportiert wurde. Um welchen es sich dabei handelte, ist bis heute unklar. Akhmad E. ist in Potsdam wohnhaft und wurde am Flughafen BER festgenommen.
Nach früheren dpa-Informationen sollen die Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Anschlagsplanung zunächst von einer Gruppe ausgegangen sein, zu der zwei weitere Verdächtige gehören sollen. Diese Männer seien aber vor einiger Zeit ausgereist, bevor die Ermittlungen die brandenburgischen Sicherheitsbehörden zu dem 18-Jährigen führten. (Tsp)
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