Tagesspiegel Plus
Ein Berliner Vater erzählt Märchen neu: „Aschenputtel sollte kein ,Opfer‘ mehr sein“
Mädchenfiguren in klassischen Märchen sind oft schön und passiv, Stiefmütter böse. Stephan Kalinski will das ändern und schreibt alte Geschichten um.
Von Daniela Martens
Herr Kalinski, Sie schreiben alte Märchen um. Ihr erstes Buch war Schneewittchen. Wie kam es dazu?
Vor etwa zwei Jahren war meine damals fünfjährige Tochter so sehr beschäftigt mit ihrem Aussehen, was sie anziehen sollte. Ich war davon etwas frustriert, dass das Thema so früh im Fokus stand, und wollte daran etwas ändern. Zur gleichen Zeit haben wir öfter Schneewittchen vorgelesen. Ich habe dann zum Spaß erstmal ein Wort geändert – und „mutig“ statt „schön“ vorgelesen: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mutigste im ganzen Land.“
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true
- showPaywallPiano:
- true