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Berlin: Bauarbeiten an der U2 sind beendet

Ab Montag fährt die Linie nach monatelangen Behinderungen am Gleisdreieck wieder durch

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Darauf haben die Fahrgäste der U-Bahnlinie 2 sehnsüchtig gewartet: Vom kommenden Montag an fahren alle Züge zwischen Pankow und Ruhleben wieder in beiden Richtungen durch – ohne Pendelverkehr, zeitweises Schritttempo und weitere Verzögerungen. Die aufwendigen Sanierungsarbeiten an der mehr als 100 Jahre alten Stahl-Fachwerkbrücke der U2 am Gleisdreieck sind abgeschlossen. Rund acht Monate lang war es deshalb auf der Linie zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck zu nervenaufreibenden Einschränkungen gekommen.

Einen Wermutstropfen enthält diese Ankündigung jedoch: Laut BVG wird die U-Bahnlinie 1 ab November dieses Jahres wegen einer weiteren Brückensanierung am Gleisdreieck für mehrere Monate unterbrochen. Auf der U1 droht dann ein ähnlicher Pendelverkehr.

Am Gleisdreieck gibt es zwei Brücken für die U2 und die Kreuzberger U-Bahnlinie 1. Beide führen über die neue Nord-Süd-Trasse der Fernbahn. Während der Mitte August 2006 begonnenen Bauarbeiten mussten alle Züge über das noch verbliebene U1-Viadukt fahren – und wegen dieses Nadelöhrs war die Strecke zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck in Richtung Westen nur eingleisig befahrbar. Das erforderte einen Pendelverkehr: Wer aus Pankow kam, musste erstmals am Potsdamer Platz den Zug wechseln. Am Gleisdreieck hieß es dann erneut: „Bitte aussteigen!“ und auf den nächsten Zug in Richtung Ruhleben warten. Etwas besser hatten es die Fahrgäste in der Gegenrichtung nach Pankow. Ihre Züge verkehrten zwar durchgehend, mussten aber vor dem Gleisdreieck oft lange warten, bis die Pendelzüge vom Potsdamer Platz die eingleisige Strecke verlassen hatten.

Weil mit der U2 täglich bis zu 100 000 Menschen unterwegs sind, waren oft schimpfende Fahrgäste auf beiden Pendlerbahnhöfen zu sehen. Anfangs beklagten sich auch viele BVG-Kunden über die unzureichende Information entlang der Strecke, besonders ortsunkundige Touristen rannten verwirrt hin und her. Hinzu kam, dass sich die Bauarbeiten um drei Monate verzögerten. Sie sollten ursprünglich am 21. Dezember 2006 beendet sein, aber die Montagefirma der Brücke konnte den Zeitplan nicht einhalten. Sie muss nun nach Auskunft der BVG eine Vertragsstrafe an die Verkehrsbetriebe zahlen.

Das 100 Meter lange Brückenbauwerk der U2 aus dem Eröffnungsjahr der Berliner U-Bahn, 1902, wurde für 7,5 Millionen Euro abgetragen und neu montiert. Dieser Aufwand war nötig, weil die alte Brücke Risse aufwies und nur noch mit Schrittgeschwindigkeit befahren werden durfte. Die neue Brücke wurde in Teilen von einer Stahlbaufirma in Thüringen vorgefertigt und vor Ort montiert. Die Gleise sind nun im Gegensatz zur Vorgängerbrücke nicht direkt auf der Stahlkonstruktion montiert, sondern verlaufen in einem Schotterbett. Dadurch sind die U2-Züge künftig am Gleisdreieck deutlich ruhiger.

Bis November soll der U-Bahnverkehr nun am Gleisdreieck normal verlaufen, dann beginnen erneut starke Behinderungen. Die zweite Brücke für die U1 muss gleichfalls grundlegend erneuert werden. Zwischen welchen Bahnhöfen dann auf der U1 gependelt werden muss, steht noch nicht endgültig fest.

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