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Ins Grübeln kommt, wer an die Baulandpreisen denkt - in Mitte nahe Breite Straße allemal.

© imago

Bauen in Berlin: Grundstückspreise steigen sprunghaft

Bauland in Berlin war noch nie so teuer: fast 700 Euro je Quadratmeter. Die Preise stiegen 2017 um 75 Prozent. Das treibt Mieten und Wohnungspreise in die Höhe.

Schlechte Nachrichten für Mieter und Bauwillige: Bauland wird in Berlin sprunghaft teurer. Innerhalb nur eines Jahres stieg der Quadratmeterpreis um mehr als 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Quadratmeter Bauland kostete im Jahr 2017 im Berliner Durchschnitt 695 Euro - im Vorjahr waren es "nur" 393 Euro gewesen. Die Grundstückskosten sind ein wichtiger Teil der Gesamtkosten von Wohnungsbauten und gelten als "Preistreiber" für Mieten von Neubauten und deren Kaufpreise.

Ausreißer in Friedrichshain-Kreuzberg

Der enorme Anstieg ist nach Angaben des Amtes für Statistik, das die Preise auf Grundlage tatsächlich verkauften Grundstücken errechnet, allerdings auch einem "Ausreißer" zu schulden: Ein besonders teuer verkauftes Grundstück im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Tatsächlich vervierfachte sich der Quadratmeterpreis in dem beliebten innerstädtischen Bezirk. Wurden im vergangenen Jahr 16 Grundstücke verkauft mit einem durchschnittlichen Kaufwert je Quadratmeter von 4889 Euro, waren es im Jahr zuvor 17 Grundstücksgeschäfte bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von nur 1025 Euro.

Mehr Geld für weniger Grundstücke mit weniger Fläche

Insgesamt zählten die Statistiker 885 Kauffälle für unbebautes Bauland gezählt. Der Preisanstieg dürfte dabei nicht nur Sonderfaktoren wie einzelnen besonders teuer verkauften Grundstücke zu erklären sein. Denn auch die Gesamtsumme aller Umsätze durch Grundstücksverkäufe in Berlinl (rund 1,2 Milliarden Euro) stieg kräftig, um 26 Prozent. Und dieses Plus gegenüber dem Vorjahr erfolgte, obwohl weniger Grundstücke den Eigentümer wechselten (-155) und sogar die insgesamt verkaufte Fläche sank, von2,4 Millionen Quadratmeter im Jahr 2016 auf 1,7 Millionen Quadratmeter im vergangenen Jahr.

Verband fordert Neubauten auf Tempelhofer Feld

"Höchst kritisch" nannte die Chefin von Berlins größtem Wohnungsverband BBU Maren Kern "die sich zuspitzende Baulandknappheit in Berlin", weil das der Schaffung günstiger Wohnungen im Wege stehe. Kern forderte den Senat zum Handeln auf, "ernst zu machen mit einer aktiven Liegenschaftspolitik" und die Bebauung großer landeseigener Flächen zu prüfen. Die BBU-Chefin nannte ausdrücklich "Elisabethaue, Tempelhofer Feld sowie die "Kleingartenflächen - Ziel muss dabei sein, dass gemeinwohlorientierte Bauherren vergünstigtes Land für den Bau bezahlbarer Mietwohnungen bekommen".

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