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Ein Blaulicht leuchtet auf einem Einsatzfahrzeuge der Polizei. (Symbolbild)

© dpa/Julian Stratenschulte

Beamter wird 30 Meter mitgerissen: Drei Polizisten bei Kontrolle von Kokstaxi in Berlin verletzt

In Friedrichshain will die Polizei einen Smart wegen des Verdachts des Drogenhandels kontrollieren. Doch der Fahrer legt den Rückwärtsgang ein – und schleift einen Beamten mit.

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Bei der Festnahme von zwei mutmaßlichen Drogendealern in Berlin-Friedrichshain sind am Dienstagabend drei Polizisten verletzt worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wollten Zivilfahnder einen Smart wegen des Verdachts des Drogenhandels unweit des Bahnhofs Ostkreuz kontrollieren. Doch der Fahrer setzte das Auto plötzlich zurück und riss mit der geöffneten Beifahrertür einen Beamten circa 30 Meter mit.

Erst als das Auto an einem geparkten Fahrzeug stehen blieb, habe sich der Polizist aus der Situation retten können, hieß es. Beim Rückwärtsfahren wurden zudem mehrere Fahrzeuge beschädigt. An der Neuen Bahnhofstraße Ecke Boxhagener Straße flohen die Verdächtigen dann zu Fuß. Durch die Hinweise mehrerer Passanten konnten die Polizisten zwei 20-Jährige aufspüren und schließlich auf der Kynastbrücke festnehmen.

Bei der Festnahme wehrten sich die beiden nach Behördenangaben vehement, sodass zwei weitere Beamte an den Händen verletzt wurden. Einer der Polizisten musste mit seinen Verletzungen ins Krankenhaus. Der vom Auto mitgeschleifte Polizist erlitt Verletzungen im Rippenbereich und musste seinen Dienst beenden, um sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Beide Beamten konnten die Klinik nach einem ambulanten Aufenthalt entlassen.

Beim festgenommenen Beifahrer fanden die Einsatzkräfte elf kleine Gefäße mit mutmaßlichem Kokain, ein Mobiltelefon und 200 Euro, die laut der Polizei mutmaßlich aus Drogenverkäufen stammen. Außerdem trug der Fahrer zwei Mobiltelefone bei sich. Sowohl der Smart als auch die gefundenen Gegenstände wurden von der Polizei beschlagnahmt.

Polizisten durchsuchten die Wohnungen der mutmaßlichen Dealer – allerdings ohne weitere Drogen zu finden. Da die beiden 20-Jährigen einen festen Wohnsitz haben, kamen sie wieder auf freien Fuß.

Gegen die beiden Männer wird nun wegen einer ganzen Reihe von Straftaten ermittelt. Neben Drogenhandel geht es unter anderem um ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Unfallflucht.

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, verurteile den Vorfall. Er betonte, dass sich „in Bruchteilen ein scheinbar harmloser Einsatz zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln“ könne. (Tsp, dpa)

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