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Berlin: Berlin hat sich nicht gerührt – Fluglinie dba bleibt in Bayern

Firmenchef Wöhrl hatte angeboten, Zentrale nach Tempelhof zu verlegen

Die Fluggesellschaft dba hat die Pläne aufgegeben, ihre Firmenzentrale mit 200 Mitarbeitern von München nach Berlin zu verlagern. Weil der Berliner Senat untätig geblieben sei, sollen neue Flugstrecken jetzt auf die bayerische Metropole konzentriert werden, sagte Firmenchef HansRudolf Wöhrl. Die CDU-Abgeordnetenhausfraktion wirft dem Senat deshalb wirtschaftsschädliche Politik vor und forderte den Erhalt des Flughafens Tempelhof. Die Fluggesellschaft Germania Express prüft nach Angaben einer Sprecherin, einen Teil ihrer Berlin-Flüge mit Beginn des Sommerflugplanes von Tegel zum Zentralflughafen zu verlagern.

Auf das Angebot vom September, die dba könne Tempelhof in eigener Regie übernehmen, habe er bis heute keine offizielle Antwort erhalten, sagte Firmenchef Wöhrl. In einem privaten Gespräch allerdings habe der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der zugleich Aufsichtsratschef der Berliner Flughäfen ist, klar gemacht, dass an der vorzeitigen Schließung des Zentralflughafens festgehalten werde.

Wöhrl hatte vor, die 40 täglichen dba-Flugpaare von Tegel nach Tempelhof zu verlagern. Voraussetzung wäre die Garantie gewesen, dass der City-Airport mindestens bis 2010 in Betrieb bleibt – also bis zur möglichen Inbetriebnahme des neuen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, Berlin liegt an der Schilda“, sagte Wöhrl.

Statt Investoren einen roten Teppich auszurollen, lege der Senat ihnen Steine in den Weg, kritisierte die CDU. Die drei Berliner Flughäfen seien ein Motor der Berliner Wirtschaft; die Schließung irgendeines Standortes zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre schädlich. Werde der Betrieb in Tempelhof in diesem Jahr eingestellt, wären mindestens 1000 Arbeitsplätze betroffen. 80 Prozent des jährlichen Tempelhof-Defizits der Berliner Flughafen-Gesellschaft in Höhe von 13 Millionen Euro entsprächen den Unterhaltskosten der Gesamtimmobilie, für die Berlin bei einer Stilllegung des Airports ohnehin aufkommen müsse.

Senatssprecher Michael Donnermeyer bezeichnete die Vorwürfe der CDU als absurd und verwies auf den Konsensbeschluss der Flughafen-Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg. Danach soll Tempelhof allerdings erst bei Planungssicherheit für den BBI, die es aus heutiger Sicht frühestens 2005 geben wird, dichtgemacht werden. Die Stilllegung Tegels ist zur BBI-Eröffnung vorgesehen. Donnermeyer: „Der BBI macht nur als Single-Standort einen Sinn.“ du-

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