Berlin liegt im infizierten Gebiet: Blauzungenkrankheit breitet sich aus – Senat warnt Tierhalter

Die Berliner Senatsverwaltung für Verbraucherschutz warnt vor der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8 (kurz: BTV-8). Der Subtyp breite sich aktuell in Süddeutschland aus und habe nun Sachsen erreicht, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Berlin liegt den Angaben zufolge in der infizierten Zone – als solche gelte der Umkreis von 150 Kilometern um einen Ausbruchsbestand.

Es sei nun entweder vollständig verboten oder nur unter besonderen Anforderungen möglich, empfängliche Tiere aus infizierten Gebieten in andere Mitgliedstaaten oder Drittländer zu bringen, hieß es von der Verwaltung.

Das Virus betrifft hauptsächlich Schafe und Rinder, kann aber auch Ziegen, Kamele und andere Wiederkäuer befallen. Das Blauzungenvirus wird durch Mücken übertragen. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich.

„Noch hat das Virus vom Serotyp 8 selbst Berlin nicht erreicht, bei der aktuellen Ausbreitung könnte dies aber täglich der Fall sein“, teilte die Senatsverwaltung mit. „Halter von großen und kleinen Wiederkäuern sollten ihre Tiere nun gut beobachten.“

Die Blauzungenkrankheit könne bei betroffenen Tieren schwere Symptome verursachen: Dazu zählten Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, vor allem im Kopfbereich.

Die Verwaltung empfiehlt Tierhaltern dringend, bei unklaren Krankheitsanzeichen einen Tierarzt aufzusuchen. Die Blauzungenkrankheit sei in Deutschland anzeigepflichtig, muss also bei der zuständigen Veterinärbehörde gemeldet werden. In Berlin ist das die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht der Bezirksämter.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehle eine Impfung gegen BTV-8 – und zwar zusätzlich zur Impfung gegen den Subtyp 3, den es in Deutschland ebenfalls gibt. Die Impfung helfe, die Symptome zu unterdrücken. (Tsp)