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rObdachlose haben unweit des Ostbahnhofs in Berlin provisorische Zelte aufgebaut. Die Kälte ist für die Menschen auf der Straße eine besondere Herausforderung.

© Paul Zinken/dpa

Berlin-Mitte: Obdachloser durch Feuer verletzt

In Berlin-Mitte ist am Freitagnachmittag ein obdachloser Mann durch einen Brand verletzt worden. Unklar ist, er das Feuer selbst verursacht oder angezündet wurde.

Ein Obdachloser ist am Freitagnachmittag in Berlin-Mitte durch einen Brand verletzt worden. Ob der Mann das Feuer selbst gelegt hat oder gezielt angezündet wurde, ist laut Polizei bislang unklar. Den Angaben von Samstag zufolge hatte der Schlafplatz des Mannes in einem Hausdurchgang in der Claire-Waldoff-Straße gebrannt. Passanten hatten das Feuer gegen 15:40 Uhr entdeckt und Polizei und Feuerwehr alarmiert.

Als die Polizei eintraf, versorgte die Feuerwehr den Verletzten bereits. Ein bislang unbekannter Mann hatte die Flammen zuvor gelöscht. Der Obdachlose war zudem stark unterkühlt, er kam in ein Krankenhaus. Auch am Samstag war er laut Polizei nicht ansprechbar. Vermutlich erst am Montag könne er vernommen werden, hieß es. Die Kriminalpolizei ermittelt nun in alle Richtungen. Nicht ausgeschlossen sei, dass der Mann selbst mit einem Feuerzeug hantiert habe.

Erinnerungen an Brandattacke auf Obdachlosen im U-Bahnhof Schönleinstraße

Der Fall weckt Erinnerungen an eine Brandattacke auf einen Obdachlosen, die Weihnachten 2016 deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Mehrere Jugendliche – junge Flüchtlinge, die zwischen 2014 und 2016 aus Syrien und Libyen nach Deutschland gekommen waren – hatten am U-Bahnhof Schönleinstraße in Neukölln versucht, einen schlafenden Mann anzuzünden. Andere Fahrgäste konnten Schlimmeres verhindern.

Der Haupttäter Nour N. wurde im Juni 2017 wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er hatte ein Taschentuch angezündet und neben den Kopf des auf einer Bank Schlafenden gelegt. Drei andere Mittäter bekamen wegen Beihilfe Bewährungsstrafen. Zwei von ihnen fielen im November 2017 wieder auf: bei einem Raubüberfall am Alexanderplatz. Im April beginnt der Prozess gegen sie.

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