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Gerettete Frauen und Kinder ruhen sich im Medizinraum des Rettungsschiffs "Alan Kurdi" aus.

© Reuters/Darrin Zammit Lupi

Bündnis "Sichere Häfen": Berlin nimmt erstmals aus Seenot gerettete Flüchtlinge auf

Die Gruppe von Schutzbedürftigen wurde mit anderen 56 Flüchtlingen im April vom Seenotrettungsschiff "Alan Kurdi" vor der libyschen Küste gerettet.

Von Sabine Beikler

60 deutsche Städte haben sich zu einem Bündnis „Sichere Häfen“ zusammengeschlossen und verpflichten sich über ihren Anteil an der Flüchtlingsaufnahme, Geflüchtete aufzunehmen. Das erste Mal nimmt heute Berlin acht Geflüchtete aus Nigeria und Ghana auf, die aus Seenot gerettet wurden.

Die Gruppe ist noch auf dem Weg von Bayern nach Berlin. Sie werden dem Vernehmen nach im Ankunftszentrum Reinickendorf erwartet und in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht. Registriert wurde die Gruppe bereits in Bayern, wo das Asylverfahren auch in die Wege geleitet wurde.

Die Gruppe von Schutzbedürftigen – vier Frauen und vier Männer im Alter von 18 bis 34 Jahren - wurde mit anderen 56 Flüchtlingen im April vom Seenotrettungsschiff „Alan Kurdi“ vor der libyschen Küste gerettet. „Das Land Berlin zeigt mit der Aufnahme seine Hilfsbereitschaft und sendet ein deutliches Signal für Mitmenschlichkeit. Menschen in Not zu helfen ist ein klares Gebot der Humanität“, sagte Innen-Staatssekretär Torsten Akmann.

Flüchtlinge durchlaufen regulär das Asylverfahren

Nachdem Deutschland, Frankreich, Portugal und Luxemburg erklärt hatten, sie aufzunehmen, durften die 64 Flüchtlinge in Malta an Land gehen. Insgesamt werden 25 Personen von Deutschland aufgenommen. Neben Berlin sind dies noch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Sachsen.

Der Berliner Senat hatte schon im letzten Winter gegenüber dem Bundesinnenministerium wiederholt seine Aufnahmebereitschaft für aus Seenot gerettete Geflüchtete erklärt. „Berlin als weltoffene Metropole mit seinen vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten ist sehr erfahren in der Betreuung von Menschen, die einen so lebensgefährlichen Weg hinter sich haben. Die Geflüchteten sind jetzt in einem sicheren Hafen und werden hier ganz regulär das Asylverfahren durchlaufen“, sagte Akmann.

Zum Bündnis „Sichere Häfen“ gehören die Stadtstaaten Berlin, Hamburg, Bremen. Auch Landeshauptstädte wie Potsdam, Mainz, Wiesbaden, Hannover oder Kiel und kleinere Kommunen wie Brilon im Sauerland, der Kreis Nordfriesland und die Insel Sylt zählen zu dem Bündnis.

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