zum Hauptinhalt
Gloria Viagra ist eine der bekanntesten Drag Queens in Deutschland.

© Promo

75 Visionen für Berlin - Folge 9: „Berlin soll eine basisdemokratische, ökologische Mega-City werden“

Deutschlands bekannteste Drag Queen wünscht sich für die Zukunft mehr Miteinander in der Stadt und wieder mehr Berliner Schnauze, statt nörgelnder Intoleranz.

Gloria Viagra, 54, Drag Queen, Partyveranstalterin, DJ und Sängerin der Band Squeezebox.

Fangen wir doch mit den drei größten Problemen dieser Stadt an: Immobilienspekulation und Verdrängung, der Verkehr und dass unsere berühmte Berliner Schnauze zu einer nörgelnden Intoleranz verkommen ist, sprich der Umgang miteinander.

Deshalb ist meine Vision für Berlin die von einer basisdemokratischen, ökologischen Mega-City! Eine mutige, hochgesteckte Planung, die sich vor allem anderen an den Bedürfnissen der Einwohner orientiert.

Ein Meilenstein. Für alle. Berlin wird weltweiter Vorreiter als nachhaltige Metropole mit klimaneutralem Verkehrssystem.

Ein massiv ausgebauter öffentlicher Nahverkehr ersetzt den Individualverkehr komplett. Dabei werden neuste Techniken und Innovationen (gerne aus Berlin!!!) genauso berücksichtigt wie die Erhaltung und Wiederherstellung von Natur.

[Vor 75 Jahren ist der Tagesspiegel als erste Berliner Zeitung nach dem Krieg gegründet worden. Wir bitten 75 engagierte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport und Zivilgesellschaft, uns ihre Ideen für die Zukunft dieser Stadt zu schildern. Alle bisher erschienenen Beiträge dieser Serie lesen Sie hier.]

Bauvorhaben werden unter deren Einbindung geplant. Wohnen wird zu einem Grundrecht und darf nicht der Bereicherung dienen. Mieter werden an Entscheidungen bezüglich ihrer Wohnungen beteiligt, beziehungsweise braucht es deren Einverständnis für Veränderungen oder Verkauf.

In der neuen Serie "75 Visionen für Berlin" feiert der Tagesspiegel sein Jubiläum mit der Veröffentlichung von 75 kleinen und großen Gastbeiträgen.
In der neuen Serie "75 Visionen für Berlin" feiert der Tagesspiegel sein Jubiläum mit der Veröffentlichung von 75 kleinen und großen Gastbeiträgen.

© Illustration: Felix Möller für Tagesspiegel

Die Stadt steht den Bürgern dabei zur Seite. Besitzer von Immobilien müssen grüne Ersatzflächen für diese schaffen.

Getragen wird das Ganze durch massive Bürgerbeteiligung, die unter anderem in Stadtteilversammlungen und Bonusprogrammen – für besonderes Engagement und mehr Miteinander – Ausdruck findet.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Es wird nicht mehr irgendwo von irgendwem an den Bürgern vorbei, sondern mit und von den Bewohnern der Stadt geplant, besprochen, kritisiert und beschlossen.

Wir müssen lernen, auch andere Meinungen zu akzeptieren

Gemeinsame Aktivitäten und soziales Engagement für andere ersetzen materielle Werte.

Gemeinsame Gestaltung und Organisation sowie ein respektvoller Umgang miteinander sind ein wichtiger Teil für eine Stadt für alle.

[Mehr Neuigkeiten aus der queeren Welt gibt es im monatlichen Queerspiegel-Newsletter des Tagesspiegel – hier geht es zur Anmeldung. ]

Wir müssen wieder lernen, miteinander zu reden, dem anderen zuzuhören und auch andere Meinungen zu akzeptieren. Das mag utopisch, vielleicht auch sozialistisch klingen.

Aber nur, wenn wir große Visionen träumen, können sie Realität werden. Ich wünsche dem Tagesspiegel alles Gute zum 75. Geburtstag und das Beste für die Zukunft.

Gloria Viagra

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false