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22 Jahre im Amt: Berlins Ärztekammer-Chef Günther Jonitz.

© Hannes Heine

Ärztekammer-Chef legt Amt nieder: Berliner Mediziner wählen ihren neuen Präsidenten

Er war stadtweit gefragt und präsent: Günther Jonitz stand 22 Jahre an der Spitze der Berliner Ärztekammer. Sein designierter Nachfolger ist deutlich jünger.

Der Präsident der Berliner Ärztekammer legt in wenigen Tagen sein Amt nieder. Günther Jonitz wird zum 1. Februar als oberster Standesvertreter der Berliner Ärzte abtreten: Seit 1999 steht der Chirurg der Kammer vor, der alle 30.000 in Berlin zugelassenen Mediziner angehören müssen.

Jonitz war zuvor unter anderem in Berlin-Moabit als Klinikarzt tätig und über deren Gewerkschaft, den Marburger Bund, in die Delegiertenversammlung der Kammer gewählt worden. Das 45-köpfige Gremien fungiert als Ärzteparlament, denn die Kammer regelt Standes- und Weiterbildungsfragen der Zunft weitgehend autonom.

Jonitz, 62 Jahre, hatte seinen Schritt früh angekündigt; er wolle vor der Kammerwahl 2023 den Weg für die nachkommende Generation freimachen.

Jonitz war ein stadtweit präsenter Gesprächspartner für Senatoren und Abgeordnete, Medien und Fachunternehmer. Auf seine Initiative wird seit 2007 jedes Jahr die Georg-Klemperer-Ehrenmedaille für Verdienste in der Patientenversorgung verliehen.

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In der Ärztekammer wird nun die Neuwahl des Präsidenten vorbereitet. Nach Tagesspiegel-Informationen ist der Landeschef des Marburger Bundes, Peter Bobbert, der aussichtsreichste Kandidat. Kammerintern gilt ein Sieg des 42 Jahre alten Internisten aus dem Evangelischen Krankenhaus-Hubertus in Berlin-Zehlendorf als ausgemacht. Der Marburger Bund stellt in der Delegiertenversammlung mit 15 Vertretern die größte Fraktion.

Peter Bobbert ist Internist und Berlins Landeschef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund.
Peter Bobbert ist Internist und Berlins Landeschef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund.

© Marburger Bund/ Lichtschwaermer

Nach dem Coronavirus-Ausbruch im Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf hatte Jonitz am Montag darauf hingewiesen, dass Krankenhäuser mehr Pflegekräfte und weniger Papierkram bräuchten.

Hygiene, Abstände, letztlich alle Sars-Cov-2-Maßnahmen seien personalintensiv, erklärte Jonitz. Auch der Vorstandschef der landeseigenen Vivantes-Kliniken, Johannes Danckert, machte auf die klamme Lage vieler Krankenhäuser aufmerksam.

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