zum Hauptinhalt

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Mutter in psychiatrische Einrichtung eingewiesen: Kind in Katzenkorb in Berlin aus drittem Stock geworfen?

Eine 40-jährige Frau wird verdächtigt, ihr einjähriges Kind aus dem dritten Stock geworfen zu habe. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Einweisung in eine psychiatrische Klinik an.

Stand:

Nachdem eine Mutter in Berlin ihr einjähriges Kind aus ihrer Wohnung im dritten Stock geworfen haben soll, ist die Frau wegen Hinweisen auf eine Krankheit vorläufig in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden. Das teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Es gebe „Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung der 40-jährigen Mutter“, hieß es. Ermittelt wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen. Die Frau soll nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung noch drei weitere minderjährige Kinder und ein erwachsenes Kind haben und überfordert gewesen sein.

Das kleine Mädchen war mit schweren Sturzverletzungen in einer Katzenbox vor einem Haus im Bezirk Treptow-Köpenick am südöstlichen Stadtrand Berlins gefunden worden. Die Polizei traf die Mutter in der Wohnung an und nahm sie fest. In der Wohnung stieß die Polizei neben der Mutter noch auf ein weiteres Kind im Alter von neun Jahren. Es wurde dem Jugendamt übergeben.

„Erhebliche Sturzverletzungen“

Der Grund für die Tat war am Dienstag laut Staatsanwaltschaft noch völlig unbekannt. Der Polizei zufolge ist das Mädchen, das weinend in der Box lag, 21 Monate alt. Ein Zeuge hatte die Box und das Kind auf der Rückseite des Mietshauses auf dem Boden entdeckt. Er alarmierte die Feuerwehr, die das schwer verletzte Kind ins Krankenhaus brachte. Es schwebte nicht in Lebensgefahr, hat aber „erhebliche Sturzverletzungen“, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Genaueres wollte er nicht mitteilen, die Zeitung „B.Z.“ schrieb von Knochenbrüchen.

Die Wohnung der Familie befindet sich im dritten Stock des Hauses im Stadtteil Altglienicke nahe dem Berliner Flughafen. Von dort soll die Mutter das Kind aus einem Fenster, aus wohl mindestens zehn Metern Höhe, geworfen haben. Ein Foto der „B.Z.“ zeigt eine blaue Kunststoffbox, in der üblicherweise Katzen transportiert werden können. Sie liegt vor einem Haus neben Fahrradständern in einem von der Polizei mit rot-weißem Flatterband abgesperrten Bereich.

Vor diesem Haus wurde das weinende Mädchen gefunden.

© dpa/Jörg Carstensen

In der Wohnung stieß die Polizei neben der Mutter noch auf ein weiteres Kind im Alter von neun Jahren. Es wurde dem Jugendamt übergeben. Eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen gegen die Mutter wegen des Verdachts der versuchten Tötung ihres Kindes. Bisher habe die Frau keine Aussage gemacht, sagte die Staatsanwaltschaft am Dienstag. Das Motiv sei offen, auffällige Hinweise auf Drogen habe es nicht gegeben, auch besondere Verwahrlosung sei nicht festgestellt worden.

Der Vater der Kinder oder ein anderer Mann sei von der Polizei am Dienstag nicht in der Wohnung gesehen worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl gegen die Mutter und Untersuchungshaft. Am Dienstag sollte die Frau einem Haftrichter vorgeführt werden. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })