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Berliner Flughäfen: Air Berlin warnt vor weiteren Verzögerungen bei BBI
Für Air-Berlin-Chef Hunold wäre ein späterer Eröffnungstermin des Berliner Großflughafens "nicht hinnehmbar". Die geplanten Flugrouten hält er angesichts des zu erwartenden Flugaufkommens für unumgänglich.
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Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hat die Kritik an den geplanten Flugrouten für den Berliner Großflughafen BBI zurückgewiesen. „Ohne Parallelbetrieb braucht man den Flughafen gar nicht in Betrieb zu nehmen. Das ist eine Grundvoraussetzung“, sagte er dem Tagesspiegel. Das ergebe sich bereits aus dem Verkehrsvolumen der Anfangsphase und der Drehkreuzfunktion. „Und der Verkehr soll ja wachsen.“ Zum Beispiel habe die australische Fluggesellschaft Qantas „schon erkennen lassen, dass sie Drehkreuzfunktionen an anderen Orten in Frage stellt und Berlin eine Rolle spielen könnte“.
Der BBI müsse den auf 2012 verschobenen Eröffnungstermin jetzt aber auch halten. „Eine weitere Verzögerung wäre nicht hinnehmbar.“ Allerdings will Air Berlin seine Zentralverwaltung in Tegel nicht in die Nähe des neuen Flughafens verlegen, weil das „mehrere Millionen Euro“ kosten würde, wie Hunold sagte.
Darüber hinaus erwägt Air Berlin wegen der Luftverkehrsteuer eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. „Wir prüfen eine Verfassungsklage“, sagte Hunold. „Es gibt mittlerweile mehrere juristische Gutachten, die belegen, dass das Gesetz nicht verfassungskonform ist.“ Er glaube nicht, dass die Bundesregierung die Steuer freiwillig zurücknehme, sagte Hunold. „Aber wir geben nicht auf.“
Die zusätzlichen Belastungen aus der Steuer beziffert Hunold auf 160 bis 170 Millionen Euro allein im kommenden Jahr. Air Berlin versuche, diesen Betrag an die Kunden weiterzugeben. „Wo der Markt Preiserhöhungen nicht hergibt, müssen wir das anders kompensieren.“ Daher reduziere Air Berlin die Kapazitäten um fünf Prozent. „Dabei wollten wir eigentlich mit der Konjunktur wachsen. Uns werden durch das Gesetz Wachstumschancen genommen. Und nicht nur uns, sondern auch der Region Berlin.“
Welche Strecken gestrichen werden könnten, ließ Hunold offen. Man werde sich an der Oneworld-Allianz orientieren, der Air Berlin beitritt. „Was wir machen, muss zu unseren neuen Partnern passen. Zumindest in Berlin planen wir keine Reduzierungen der Kapazität.“ (Tsp)
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