„Behandlung nicht ausreichend gewährleistet“: Berliner Kinderkliniken warnen vor Überlastung

Zu Beginn der Erkältungssaison warnt die „Initiative der Berliner Kinderkliniken“ in einem Brandbrief vor einem Versorgungsengpass: Dieser sei vorprogrammiert, solange die „anhaltenden strukturellen Missstände“ nicht behoben würden: „Weiterhin fühlen wir uns in der Verantwortung darauf hinzuweisen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen die Behandlung von Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend gewährleistet werden kann.“

Der „Brandbrief“ ist bereits der dritte einer Anfang 2022 gegründeten Initiative aus Assistenz- und Fachärzten der Berliner Kinderkliniken. Er wird unterstützt von der Berliner Ärzt:innen Initiative e.V., dem Marburger und Berlin-Brandenburg und dem Bündnis Klinikrettung.

Durch die wirtschaftlichen Zwänge der Kliniken spitze sich der Personalmangel weiter zu, heißt es in dem Brief. Es gebe immer wieder Phasen, in denen wichtige Medikamente knapp würden. Durch das neue Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz drohten Klinikschließungen und eine sinkende Bettenkapazität. Das medizinische Personal habe aufgrund der Arbeitsverdichtung kaum Zeit zum Durchatmen: „Wir sorgen uns um die Gesundheit der uns anvertrauten kleinen Patient:innen und aller in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen tätigen Personen.“

Die Unterzeichnenden fordern unter anderem mehr Personal durch einen gesicherten ärztlichen Versorgungsschlüssel, Weiterbildungsgarantien für Assistenzärzte, die Sicherstellung einer flächendeckenden kinderärztlichen Versorgung ohne Schließungen weiterer Kinderkliniken und eine nationale Reserve für Kinderarzneimitteln.