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(Auch) Touristen aus Korea sind scharf auf Haxe.

© Gestaltung: Tagesspiegel/Foto: freepik

Berlin-Tipps aus Korea: Gute Preise, nette Flohmarktverkäufer und leckere Schweinshaxe

Auf koreanischen Reiseblogs wird überwiegend von Berlin geschwärmt. Nur die Deutsche Bahn, findet eine Verfasserin, lasse zu wünschen übrig.

Eine Kolumne von Miriam Loy

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Für koreanische Reisetipps ist der erste Schritt: nicht „googlen“, sondern „navern“. Auf Naver findet man unabhängige Reiseblogger, sowie auch das eigene Reisemagazin.

In dem Reisemagazin TripPlus klingen die Beschreibungen von Berlin wie aus einem Roman: „Während des Besichtigens verliert man die einzelnen Sehenswürdigkeiten aus den Augen; die romantische Umgebung versetzt Sie in der Zeit zurück.“, und „Die Stadt, die mit brutalen Konflikten überdeckt wurde, erinnert sich noch immer an ihre bittere Vergangenheit“.

Für einen romantischen Tag in der Stadt werden nicht nur der Charlottenburger Schlossgarten und die Gemäldegalerie aufgelistet, sondern auch das KaDeWe. Nach einem anstrengenden Tag mit Besichtigungen und Shoppen in einem der größten Einkaufszentren Europas sei der Food Court da genau das Richtige. Dort könne man sogar verschiedene traditionelle Berliner Gerichte probieren.

In den Reiseblogs der Normalbürger sieht das noch einmal etwas anders aus. Dort wird sich über die Deutsche Bahn beschwert, von den Flohmärkten geschwärmt und über Kulturangebote informiert. Es wird von netten Flohmarktverkäufer*innen erzählt, die auch mit nonverbaler Kommunikation etwas zurücklegen, bis wieder Bargeld angeschafft werden konnte.

Außerdem wird sich über die Preise gefreut, da die Reisende zuvor in der Schweiz war. Weiterhin sei der Görlitzer Park mit seinen Stammgästen zwar etwas gruselig, aber das Preis-Leistungsverhältnis in der Umgebung dafür sehr gut. Es sei auch interessant, wie die schöneren und die gefährlicheren Orte, im Gegensatz zu New York, keine klare Abgrenzung haben, meint die Vloggerin DayeLaye. Außerdem freut sie sich über das koreanische Lied, was im Restaurant gespielt wird. Ein kleiner Kulturschock in Form von einem nackten Mann in der Sauna darf auch nicht fehlen.

Eine Empfehlung kam immer wieder: die Schweinshaxe. In fast jedem Reiseblog eine überraschende Konstante. Mit dazu wird auch vom Bier und von anderem traditionellem deutschem Essen erzählt, aber die Schweinshaxe stiehlt selbst der Currywurst und dem Kebab die Show. Dabei stammt sie – anders als das gekochte Eisbein – eher aus dem Süden der deutschen Republik.

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