Berliner Azubis stellen sich vor: Was macht eigentlich ein Steinmetz?

Viele Ausbildungsberufe sind kaum oder wenig bekannt. In unserer Serie „Meine Lehre“ stellen Berliner Auszubildende sich und ihre Berufe vor.

Was machst du für eine Ausbildung?

Ich lerne Steinmetz und Steinbildbauer bei der Firma H. Albrecht in Kreuzberg. Unser Familienbetrieb fertigt seit 140 Jahren Grabsteine und Natursteinarbeiten aller Art. Ich bin die sechste Generation, die in der Firma tätig ist. Meine Aufgabe ist es zum einen, die Schrift in die Grabsteine – nach Kundenwunsch – einzuarbeiten, das mache ich händisch mit Pressluft oder mit einer Sandstrahlmaschine. Außerdem helfe ich dabei, die teils Tonnen schweren Grabsteine auf den Friedhöfen aufzustellen.

Welche Interessen sollte man mitbringen?

Man muss es mögen, körperlich aktiv zu sein und bei Wind und Wetter draußen zu sein. Ein paar Mathekenntnisse sind von Vorteil, um Abstände zu berechnen. Außerdem sollte man keine Angst vor schweren Dingen haben und immer auf Hände und Füße aufpassen.

Warum würdest Du den Ausbildungsberuf empfehlen?

Das Tolle an dem Beruf ist, dass man etwas erschafft, das teils Hunderte Jahre Bestand hat und für jeden sichtbar ist. Und dadurch, dass man mit Grabsteinen arbeitet und die dazugehörigen Schicksale kennt, schätzt man tatsächlich jeden Tag, den man selbst erlebt, mehr wert.

Wie lange dauert die Ausbildung und wie wird sie vergütet?

Meine Ausbildung dauert drei Jahre. Im ersten Ausbildungsjahr verdiene ich 850 Euro, im zweiten Jahr 950 Euro und im dritten Jahr 1.100 Euro.

Was sollten wir sonst noch wissen?

Nach der Ausbildung hat man die Möglichkeit, den Steinmetzmeister zu machen. Man kann sich aber auch zum Restaurator weiterbilden oder zum Steintechniker. Ich möchte gerne den Meister machen, mit dem Ziel, unseren Familienbetrieb weiterzuführen.

Die Serie „Meine Lehre“ entsteht in Zusammenarbeit mit der Industrie-und-Handelskammer und der Handwerkskammer Berlin. Sie erscheint jeweils dienstags.