Berliner Familienfirma kauft Schweizer Konkurrenten: Laborgeräte-Hersteller Knauer aus Zehlendorf expandiert

Der Laborgerätehersteller Knauer hat die Schweizer Firma Labomatic AG übernommen. Das verkündete das familiengeführte Unternehmen aus Berlin-Zehlendorf am vergangenen Donnerstag. Mit dem Kauf baue der Mittelständler „seine Marktführerschaft im Bereich der präparativen Hochleistungsflüssigkeitschromatografie (HPLC) deutlich aus“, heißt es in einer Mitteilung.

Mit dem Verfahren HPLC können Substanzen aus einer Mischung herausgetrennt werden. Der Name klingt kompliziert, aber das Prinzip ist einfach: Unter Druck wird eine Flüssigkeit durch eine mit feinem Material gefüllte Säule gepumpt. Die Stoffe haften unterschiedlich stark daran und kommen zeitversetzt wieder heraus. So lassen sie sich in größerer Menge gewinnen, etwa für Medikamente.

© Thilo Rückeis

Die Produkte der Schweizer Firma werde Knauer weiterhin unter der Marke Labomatic vertreiben. „Diese Partnerschaft stärkt nicht nur unsere Position im internationalen HPLC-Markt, sondern erweitert unser Know-how und unsere Produktionskapazitäten erheblich“, erklärt Juniorchefin Alexandra Knauer. Sie ist Tochter jenes Paares, das die Firma 1962 in Zehlendorf gegründet hat.

Die Knauer-Gruppe verkauft ihre Laborgeräte in die ganze Welt. Während der Pandemie konnte sie den Umsatz dank ihrer Lipid-Nanopartikel-Produktionsanlagen erheblich steigern. Milliarden Dosen des mRNA-Impfstoffs von Biontech wurden mit den Geräten aus Zehlendorf hergestellt. Das ließ den Gewinn von jährlich unter einer Million Euro auf über sechs Millionen Euro im Jahr 2023 steigen. Was sich Knauer die Übernahme des Konkurrenten hat kosten lassen, will das Unternehmen auf Anfrage nicht verraten.