
© Tagesspiegel/Lydia Hesse
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Nur fünf Azubis pro Jahr in Deutschland: Eine Berlinerin erklärt ihren Traumberuf „Vergolderin“
Gegen gutgemeinter Ratschläge und vieler Widerstände hat Lorelei Nagel den extrem seltenen Beruf der Vergolderin gelernt. Das hat sie nicht einen Tag bereut. Ein besonderer Werkstattbesuch in Berlin-Mitte.
Von
- Lydia Hesse (Fotos)
- Julia Schymura
Stand:
Ein Nippel. Das war wohl das Ungewöhnlichste, was Lorelei Nagel bisher vergoldet hat. Mit einem hauchfeinen Eichhörnchenhaarpinsel hat sie den Blattgoldstreifen, dünner als ein tausendstel Millimeter, auf die Brust gelegt, ein Kunstprojekt. „Es war schwierig, weil es lebendiger Untergrund ist: Die Haut dehnt und bewegt sich“, sagt Lorelei Nagel. „Aber es war wunderschön, schöner als jeder tote Stein.“
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