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Chronologie: Die Landesbank in turbulenten Zeiten

Die Landesbank Berlin hat eine turbulente Unternehmensgeschichte hinter sich. Die frühere Bankgesellschaft Berlin geriet nach riskanten Immobiliengeschäften an den Rand des Zusammenbruchs - die Wellen schlugen bis in die Politik.

Stand:

Die Landesbank Berlin (LBB) hat eine turbulente Unternehmensgeschichte hinter sich. Die frühere Bankgesellschaft Berlin geriet nach riskanten Immobiliengeschäften an den Rand des Zusammenbruchs - die Wellen schlugen bis in die Politik.

Februar 2001: Der CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Klaus Landowsky, kündigt seinen Rückzug als Chef der Bankgesellschafts-Tochter Berlin Hyp an. Grund ist eine Affäre um umstrittene Millionenkredite der Bank an den Immobilienkonzern Aubis und eine Barspende der Aubis-Geschäftsführer an die CDU, die Landowsky in seinem Bankbüro entgegennahm.

Juni 2001: Die große Koalition in Berlin zerbricht. Klaus Wowereit (SPD) wird zum Nachfolger des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) gewählt - auch eine Folge der Bankenaffäre.

Juli 2001: Der Vorstandschef der Bankgesellschaft, Wolfgang Rupf legt für 2000 eine tiefrote Bilanz vor. Das Land muss mehr als 1,7 Milliarden Euro zuschießen.

September 2001: Der Berliner Landesanteil an der Bank steigt durch eine Kapitalerhöhung auf 81 Prozent.

Dezember 2001: Neuer Vorstandschef der Bankgesellschaft wird Hans-Jörg Vetter.

April 2002: Das Abgeordnetenhaus stimmt einer Bürgschaft zu, um Risiken aus Immobilienaltgeschäften der Bankgesellschaft über 21,6 Milliarden Euro abzusichern.

März 2003: Der geplante Verkauf der Bankgesellschaft an ein US-Investoren-Duo scheitert am niedrigen Preisangebot von zehn Millionen Euro.

Dezember 2003: Europäische Union, Land und Bund verständigen sich über Auflagen für eine Genehmigung der staatlichen Milliardenhilfen. Demnach muss die Bankgesellschaft bis Ende 2007 verkauft werden.

März 2005: Die Bankgesellschaft kommt nach harter Sanierung aus den roten Zahlen und weist im Abschluss 2004 nach Steuern 107 Millionen Euro Gewinn aus.

Mai 2005: Die Bankgesellschaft verkauft ihre auf vermögende Privatkunden spezialisierte Tochter Weberbank an die WestLB.

Juli 2005: Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozess gegen 13 frühere Bankmanager und Ex-Aufsichtsratsmitglieder wegen schwerer Untreue, darunter Ex-BerlinHyp-Chef Landowsky.

Juni 2006: Die Bankgesellschaft verkauft ihre Tochter Berliner Bank für 680 Millionen Euro an die Deutsche Bank.

August 2006: Die Bankgesellschaft benennt sich in Landesbank Berlin Holding (LBB) um.

Februar 2007: Das Bieterverfahren zum Verkauf des Landesanteils an der LBB beginnt. Es melden sich 19 Interessenten, darunter die Sparkassen, Landesbanken, private Banken und Finanzinvestoren.

März 2007: Landowsky wird vom Berliner Landgericht wegen Untreue zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt.

April 2007: Das Land Berlin wählt sieben Bewerber aus, die Einblick in die Geschäftsbücher der LBB erhalten.

Juni 2007: Das Land Berlin verkauft seinen Anteil von 81 Prozent an die Gruppe der deutschen Sparkassen. (mit dpa)

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