
© Tagesspiegel/Lydia Hese
Europas größtes Baudenkmal: Ist der Flughafen Tempelhof Berlins Chance – oder das nächste Millionengrab?
Seit 17 Jahren findet in Tempelhof kein Flugbetrieb mehr statt. Es gibt große Ideen, aber keinen richtigen Plan. Riesige Flächen stehen leer, der Bau verfällt. Geht hier irgendwann noch was?
Stand:
Das sind also die Rohre, die Berlin mal Millionen kosten sollen? Nina Mütze leuchtet mit dem Handy ins Dunkel. Rohre eben. Nichts blinkt wild, kein Knarzen. Bloß heiß ist es. Und doch verläuft hier unter der Erde das brüchige Rückgrat des größten Baudenkmals Europas. Eine Riesenbaustelle sollen diese Rohre als Teil der Heizungsanlage sein. Aber was bedeutet schon riesig in einem Bau, gigantisch und altersschwach genug für Hunderte Baustellen.
„Der Schacht ist groß genug, dass man aufrecht darin gehen kann“, sagt Mütze. Hinter dem Lichtkegel entfalten sich 1,2 Kilometer Schwärze. Darin gebündelt Wärmeleitungen, Stromkabel, Rohre für Wasser und Abwasser. Zwei Drittel des Tempelhofer Flughafengebäudes sind vermietet, das sind Hallen, Trakte, Tausende Räume und Räumchen: Berlins Polizei und das Verkehrsmanagement sitzen zum Beispiel hier, Flüchtlinge leben in einigen Hangars, bald soll eine Ballettkompanie hier tanzen.
All das hält der Schacht am Laufen, noch.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true