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Halbleiter-Produktion soll angekurbelt werden: Berliner Chip-Forschung erhält 150 Millionen Euro vom Bund und der EU
In den nächsten vier Jahren fließen 150 Millionen Euro in die Mikroelektronik-Forschung der Hauptstadtregion. Berlin profitiert nach Sachsen am meisten von der europaweiten Förderung.
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Forschungsinstitute und Chiphersteller in Berlin können sich über neue Forschungsgelder freuen: Insgesamt 150 Millionen Euro vom Bund und der EU sollen innerhalb der nächsten vier Jahre im Rahmen des europäischen Projekts „Forschungsfabrik Mikroelektronik“ in die Hauptstadt fließen.
Nach Sachsen erhält Berlin den zweitgrößten Anteil von Geldern für das Forschungsprojekt „Apecs“. Das Land beteiligt sich bis zum Jahr 2029 mit rund 17 Millionen Euro an der Förderung. Die Gelder werden von den drei Berliner Projektpartnern Ferdinand-Braun-Institut, Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut verwaltet.
Deutschlandweit sollen insgesamt 730 Millionen Euro investiert werden. Die Gelder sind Teil des europäischen Chips Acts, mit dem die EU zu den technologisch führenden Chipherstellern in Asien und den USA aufschließen will. „Es freut mich sehr, dass wir dieses prestigeträchtige Projekt nach Berlin und damit in den Osten Deutschlands holen konnten“, erklärte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD).
Das Projekt Apecs soll „Europas führender Hub“ für die Integration verschiedener Halbleiter-Technologien werden und es Firmen ermöglichen, „fortschrittliche Produkte auch in kleinen Stückzahlen zu wettbewerbsfähigen Kosten zu entwickeln“, wie es auf der Homepage der Forschungsfabrik Mikroelektronik heißt.
In Deutschland sind elf Institute des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik und vier weitere Institute mit insgesamt 4900 Mitarbeitern in der Forschungsfabrik zusammengeschlossen. Geleitet werden die Arbeiten von der Geschäftsstelle in Berlin.
„Durch unsere praxisnahe Forschung und die enge Zusammenarbeit mit Industrie, Wissenschaft und politischen Partnern schaffen wir die Grundlage, um neueste Technologien nicht nur zu entwickeln, sondern auch in die industrielle Anwendung zu bringen“, erklärte Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
In Berlin sind viele kleinere Firmen in der Mikroelektronik aktiv. Einer der größten Akteure ist die niederländische Firma ASML, die in Berlin Komponenten für die Chipproduktion herstellt und eine große Forschungsabteilung unterhält.
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