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Hohe Zinsen, weniger Investitionen: Berliner Wirtschaft wächst langsamer
Die Investitionsbank Berlin (IBB) senkt ihre Prognose ab. Vor allem die Bauwirtschaft leidet unter der schwachen Konjunktur, doch eine Branche überrascht.
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Die Berliner Wirtschaft ist im ersten Halbjahr zwar gewachsen, aber nicht so stark wie erwartet. Zu diesem Schluss kommen Analysten der Investitionsbank Berlin (IBB). Die landeseigene Förderbank senkt deshalb ihre Prognose für das laufende Jahr ab. Die Experten halten nur noch ein Wachstum von 1 Prozent für möglich. Zuvor waren 1,5 Prozent prognostiziert worden.
„Von der globalen Konjunktur gehen derzeit nur geringe Impulse für die hiesige Industrie aus, hohe Zinsen mindern zudem die Berliner Investitionstätigkeit“, heißt es im aktuellen Konjunkturbericht der IBB. Im Bereich der Start-up-Finanzierung hielten Risikokapitalgeber ihre Finanzierungen zurück und überprüften Businesspläne zunehmend kritisch auf ihre Rentabilität.
Ausbaugewerbe legt zu
Von den Folgen hoher Zinsen sei vor allem der Wohnungsbau betroffen, die Auftragseingänge seien im ersten Halbjahr um 24,8 Prozent zurückgegangen. Im Gegensatz dazu habe jedoch das Ausbaugewerbe „wieder Fahrt aufgenommen“. In dieser Branche wurde demnach im ersten Quartal im Bestand ein Umsatz von knapp 700 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind etwa 111,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahresquartal, was einem Zuwachs von 18,9 Prozent entspricht.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Mai um knapp 26.100 im Jahresvergleich auf etwa 1,67 Millionen. Den Volkswirten der IBB zufolge liegt Berlin mit seinem Zuwachs von 1,6 Prozent damit immer noch an zweiter Stelle im Vergleich der Bundesländer. Die Dynamik am Arbeitsmarkt habe nach den Höchstständen im Mai allerdings inzwischen „spürbar nachgelassen“.
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