
© Andreas Ernst
Nachtschicht für den guten Zweck: Wie der Berliner Verein BIG mit neuem Branding Frauen besser erreichen will
Der Gewaltpräventionsverein BIG braucht ein neues Logo, dass die Zielgruppe – Frauen in Gewaltsituationen – direkter erreicht. Das Projekt Nachtschicht und eine Markenagentur machen das möglich. Wir stellen das Ergebnis vor.
Stand:
Ein gelber Raum im „Change Hub“ – einem „Innovationsspace“ nahe dem Bahnhof Zoologischer Garten; sieben Menschen, Laptops und ein riesiges, vollgeschriebenes Whiteboard. Darauf steht „Ziele für heute: Wiedererkennung“, dann „Zielgruppen: Menschen in Not, Politik“ – und ganz zentral: „BIG e.V. Aufbruch, Selbstbestimmtheit“.
Es ist Freitagabend, aber die Profis der digitalen Markenagentur wirDesign und die Vertreterinnen des Vereins haben eine Nachtschicht vor sich. BIG e.V. steht für „Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen“. Wegen Kürzungen von Landesmitteln für ein Präventionsprojekt an Grundschulen, das nun doch weiter gefördert wird, war die Initiative kürzlich in den Schlagzeilen.
Nach eigenen Angaben ist BIG seit mehr als 30 Jahren gegen häusliche Gewalt aktiv und beschäftigt rund 50 Mitarbeiter:innen. Neben der Interventions- und Präventionsarbeit für Frauen und ihre Kinder betreibt der Verein eine Beratungshotline. 2024 wurde die Hotline laut Verein 9419 Mal kontaktiert, in den Jahren davor waren es rund 1000 Anrufe weniger.
Warum die Nachtschicht im Charlottenburger „Change Hub“? „Unser aktuelles Logo ist von 2009 und braucht einen frischen Anstrich“, sagt BIG-Sprecherin Nua Ursprung. Tatsächlich erinnert das Logo mit dem langgezogenen Rechteck auf der Webseite www.big-berlin.info ein wenig an eine Versicherungsfirma. Der Verein will die von Gewalt betroffenen Frauen mit einem neuen Corporate Design noch direkter ansprechen und erreichen.
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