
© Charité/Robert Lehmann
Personalchefin der Charité: „Wir werden darüber nachdenken, Roboter für einfache Tätigkeiten einzusetzen“
Carla Eysel ist im Vorstand der Charité und Deutschlands wohl einflussreichste Pflege-Managerin. Ein Gespräch über das steigende Ansehen der Pflege, Reibungen mit der Ärzteschaft und Kosten für Hilfskräfte.
Stand:
Frau Eysel, der Personalmangel in der Pflege könnte sich bald verschärfen: Nach einer Bevölkerungsprognose wird die Zahl der Über-65-Jährigen in Berlin bis 2040 auf rund 800.000 steigen. Zugleich wird laut der Krankenkasse DAK bis dahin jede vierte Pflegekraft in Rente gegangen sein. Was kommt da auf die Gesellschaft zu?
Uns droht eine wirklich schwierige Versorgungslage. Es fehlen in Zukunft Fachkräfte und zugleich wird die Gesellschaft immer älter. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Die Wahrscheinlichkeit ist klein, dass ein Richter einmal vor Gericht steht, nachdem er in Rente gegangen ist. Aber jemand, der früher im Gesundheitswesen gearbeitet hat, wird sehr wahrscheinlich zum Patienten, sei es im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Auf den demografischen Wandel ist das Gesundheitssystem nicht ausreichend vorbereitet. Wir sollten jetzt an zwei Stellschrauben drehen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren.
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