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Berliner müssen ab dem kommenden Jahr vermutlich mehr Zeit in Arztwartezimmern verbringen.

© picture-alliance/ dpa

Termine bei Kassenärzten: Berliner werden 2023 länger warten müssen

Berliner Patienten müssen im kommenden Jahr vermutlich länger auf Arzttermine warten und mehr Zeit in Wartezimmern verbringen. Das hat die KV Berlin angekündigt. 

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Berliner Patienten müssen im kommenden Jahr vermutlich länger auf Arzttermine warten und mehr Zeit in Wartezimmern verbringen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin angekündigt. Hintergrund ist der Wegfall der vor drei Jahren eingeführten sogenannten Neupatientenregelung. Sie hatte dafür gesorgt, dass die Geldsummen, die niedergelassene Ärzte für Neupatienten bekommen, im Gegensatz zu denen für langjährige Patienten nicht gedeckelt sind. Die Regelung sollte dazu führen, dass Praxen mehr Neupatienten annehmen.

Nun fällt sie wieder weg – und die niedergelassenen Ärzte sind frustriert. Man habe sich gezwungen gesehen, den sogenannten Honorarverteilungsmaßstab (HVM) zu ändern, teilte die KV Berlin mit. Er regelt, wie das Geld der Krankenkassen auf die einzelnen Fachgruppen verteilt wird und orientiert sich nun wieder an dem von den Krankenkassen bereitgestellten Budget pro Quartal, das irgendwann ausgeschöpft ist.

„Wir hatten keine andere Wahl“

KV Berlin-Pressesprecherin Dörthe Arnold

Behandelt ein Arzt mehr Patienten, als es die im HVM festgelegten Fallzahlen vorsehen, wird er dafür rein rechnerisch nicht bezahlt. Was laut KV dazu führen könnte, dass Praxen Patienten abweisen oder erst im Folgequartal behandeln. „Wir hatten keine andere Wahl, um dem Preisverfall der ärztlichen Leistungen entgegenzuwirken“, so KV Berlin-Pressesprecherin Dörthe Arnold.

Die Krankenkassen sehen das ganz anders. „Bundesweit wird das Arzthonorar im kommenden Jahr um über eine Milliarde Euro steigen, auch in Berlin wird es insgesamt also mehr Geld für Arzthonorare geben und nicht weniger“, sagte der Pressesprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz, dem Tagesspiegel. „Die Vorstellung, dass Ärzte wegen ihrer internen Honorarverteilung Patienten warten lassen, halte ich für absurd.“

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