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Vom Blumenstrauß bis zum Kranz: Floristen in Berlin verdienen jetzt 14,66 Euro pro Stunde
In Berlin arbeiten laut der Gewerkschaft IG Bau mehr als 910 Blumen-Profis. Wenn ihr Betrieb Mitglied im Arbeitgeberverband ist, profitieren sie vom neuen Tarifabschluss.
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Berlins Florist:innen erhalten ab Juli rückwirkend mehr Lohn. „Eine ausgebildete Floristin verdient jetzt 14,66 Euro pro Stunde. Sie hat damit am Monatsende bei einem Vollzeitjob 2478 Euro brutto auf dem Konto – 118 Euro mehr als bislang“, sagt Thomas Hentschel, Berlins Bezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bau (Bauen-Agrar-Umwelt).
Kommendes Jahr steigt das Entgelt erneut, auf 15,36 Euro pro Stunde. Gefordert hatte die Gewerkschaft 15 Prozent mehr Lohn und für den Osten eine Angleichung an die West-Löhne. Unterm Strich erhalten die Beschäftigten im Westen ein Plus von knapp zehn Prozent. In den Ostbundesländern (ohne Ost-Berlin) wird vorerst weiter der Mindestlohn (12,41 Euro) gezahlt.
910 Beschäftigte arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft in Berliner Floristikgeschäften. Aber in dieser von Kleinstbetrieben geprägten Branche sind nicht alle Firmen auch Mitglied im Arbeitgeberverband. Nur dann sind sie als Sozialpartner verpflichtet, die neuen Gehälter zu zahlen. Ein Sprecher der IG Bau sagt jedoch: „Oft ist es so, dass andere Betriebe den Tarif mitbezahlen. Sonst orientieren sich die Arbeitnehmer woanders hin. Denn auch in der Floristik gibt es einen Fachkräftemangel.“
„Floristinnen leisten einen kreativen und auch enorm anspruchsvollen Job: Vom Blumenstrauß über Gestecke bis zum Kranz – da ist viel Geschick und Know-how gefragt. Aber es steckt auch noch mehr dahinter: Warenbedarf, Einkauf, Preiskalkulation“, sagt Bezirkschef Thomas Hentschel. „Eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen.“
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