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„Niemandem willkürlich Zutritt verweigern“: Berlins Innensenatorin kritisiert Strandbad Grünau für Einlass-Politik
Zugangsbeschränkungen per Postleitzahl sorgen für Aufregung. Iris Spranger fordert den Betreiber auf, alle hinein zu lassen. Auch die Bäderbetriebe äußern sich.
Stand:
Berlins Innensenatorin hat sich in den Streit um die Zugangsbeschränkungen im Strandbad Grünau in Berlin-Köpenick eingeschaltet. „Öffentlicher Badebetrieb heißt, dass kein Mensch in unserer Stadt willkürlich der Zutritt zu einem Bad verweigert werden darf. Ich erwarte, dass der Pächter des Strandbades in Grünau das umsetzt“, hieß es in einer Stellungnahme am Mittwoch.
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Zuvor hatten Menschen berichtet, dass sie am Eingang nach ihrer Postleitzahl gefragt wurden - und wenn diese nicht aus der Umgebung war, weggeschickt wurden. „Friedrichshainer werden reingelassen, Neuköllner nicht“, hieß es.
Auch die Bäderbetriebe äußern sich nun. Sie haben das Strandbad bis 2023 an den jetzigen Betreiber verpachtet. In einer Mitteilung von Mittwochnachmittag heißt es, dass die Pächter den "öffentlichen Badebetrieb" gewährleisten müssen. Das bedeute, "dass die Teilnahme am öffentlichen Badebetrieb allen Menschen ohne Einschränkungen zu gewähren ist". Somit darf das Strandbad wohl künftig den Einlass an bestimmten Tagen nicht mehr von der Postleitzahl der Besucher abhängig machen.
Das Hausrecht liege zwar beim Betreiber, aber die Haus- und Badeordnung würde eine solche Einlass-Politik nicht rechtfertigen. Man wolle "zeitnah ein Gespräch mit dem Strandbadpächter führen, um die Auffassung und das Verständnis des ,öffentlichen Badebetriebs' zu verdeutlichen."
Der Pächter des Strandbads Grünau hat bisher auf Tagesspiegel-Anfrage nicht reagiert. (Tsp)
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