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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Prozess in Berlin: Betrunken eine Frau totgefahren – Angeklagter gesteht Tat

Der 25-jährige Stepan K. überfuhr im Oktober zwei Frauen an einer Tram-Haltestelle in Friedrichshain, eine von ihnen starb. Vor Gericht sagt er nun: "Es tut mir leid."

Zwei Frauen warteten nach der Arbeit im Klinikum Friedrichshain an der Tram-Haltestelle, als Stepans K. mit quietschenden Reifen angerast kam. Betrunken, ohne Führerschein und mit gestohlenen Kennzeichen. Der 25-Jährige verlor die Kontrolle über den Wagen und erfasste die Frauen.

Eine 57-jährige Laborschwester starb vor Ort, eine 28-jährige Frau kam schwer verletzt ins Krankenhaus. „Das Auto ist ausgebrochen, dann passierte schon der Aufprall“, sagte K. am Dienstag vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Bei K. handelt es sich um einen Mann aus Lettland, der als Helfer auf dem Bau arbeitete. Wenn er nichts zu tun hatte, trank er. „So war es auch an dem Tag“, schilderte der Angeklagte. Mit einem Kumpel habe er gezecht. Und sich dann in den Opel Vectra gesetzt, den er sich eine Woche zuvor gekauft hatte. Obwohl er seinen Führerschein bereits 2014 verloren hatte. Es war wegen einer Trunkenheitsfahrt.

Mit zwei Promille beim Fahren erwischt - K. wurde gehen gelassen

Gleichgültig wirkte K., als er über den 13. Oktober 2017 sprach. Erst seien er und sein Kumpel in Charlottenburg von der Polizei angehalten und mit zur Wache genommen worden. Er sei in Schlangenlinien gerast, so die Anklage. Knapp zwei Promille Alkohol im Blut wurden festgestellt.

Das war am frühen Morgen. Man habe ihn gehen lassen, so der Angeklagte. Er habe weiter gezecht. Und sich am Abend wieder ins Auto gesetzt. Der Schlüssel habe nach der ersten Begegnung mit der Polizei noch im Fahrzeug gelegen. Erst auf Nachfragen seines Anwalts sprach K. von Reue: „Es tut mir leid.“

Zeugen sagten, K. sei gerast - „60 bis 80 km/h“. Ein schreckliches Bild bot sich. Die Haltestelle zerstört, ein Auto mittendrin. Ein Polizist beschrieb: „Menschen kamen uns panisch entgegen.“ Sie hätten gerufen: „Er hat zwei Frauen totgefahren.“ K. habe zu Fuß fliehen wollen. „Passanten hielten ihn auf“, so ein Beamter.

K. sei betrunken gewesen und in einer Stimmung, als wäre ihm alles egal. Fast drei Promille Alkohol im Blut wurden festgestellt. Der Hauptvorwurf lautet nun auf fahrlässige Tötung. Fortsetzung: 12. April.

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