
© Museen Tempelhof-Schöneberg
Berliner Ausstellung „Schokolonialismus“: Ausbeutung für Süßigkeiten
Sie galt als größte Schokoladenfabrik der Welt: Am Teltowkanal produzierte Sarotti einst 1,5 Millionen Tafeln in der Woche. Das Tempelhof Museum beleuchtet auch den Rassismus der Branche.
Stand:
In der Weimarer Republik roch es am Teltowkanal in Tempelhof nach Schokolade. In einem rosafarbenen Fabrikgebäude der Schokoladen-Marke Sarotti in der Teilestraße produzierten rund 2000 Mitarbeitende täglich 300.000 Tafeln Schokolade, 1,5 Millionen Tafeln waren es in der Woche. Die Tempelhofer Sarotti-Fabrik galt in den 1920-er Jahren als größte Schokoladenfabrik der Welt.
Die Ausstellung „Schokolonialismus“, die jetzt im Tempelhof Museum startete, erzählt die Berliner Geschichte der bekannten Süßwaren-Marke. Die Fabrikanlage am Teltowkanal wurde 1913 eröffnet, nachdem ein Gebäude am Mehringdamm in Kreuzberg zu klein geworden war.

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Schon 1852 war die Confiseur-Waren-Handlung Felix & Sarotti gegründet worden, die Berlin im 19. Jahrhundert zum Aufstieg als „Schokoladenstadt“ verhalf. 1872 zog die Konfiserie von der Friedrichstraße in die Mohrenstraße um, deren Name wahrscheinlich ausschlaggebend war für das spätere Motiv der Marke: den sogenannten „Sarotti-Mohr“, ein schwarzer Diener mit Pluderhosen und Turban.
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