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„Die Straße bleibt offen, du Arschloch!“: Der erbitterte Kampf um Verkehrsberuhigung an der Berliner Landesgrenze
Seit Jahren ringen Bürger und Bezirk um Autos im Reinickendorfer Waldseeviertel. Der Ton ist rau, die Situation verfahren. Ein Lehrstück über die Verkehrswende und deutsche Befindlichkeiten.
Stand:
In trügerischer Idylle ruht in Hermsdorf, ganz im Norden Berlins, der Waldsee. Üppiges Grün rankt bis ans Ufer, drumherum verteilen sich die Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften. Hier ringen seit mindestens zehn Jahren drei Bürgerinitiativen und das Bezirksamt erbittert darum, die in jeder Hinsicht verfahrene Verkehrssituation im Viertel zu lösen. Es geht um die Zukunft des Autoverkehrs, zwischenmenschliche Kommunikation und die Spätfolgen der deutschen Teilung.
Viele Autofahrer nutzen die Schildower Straße und den Hermsdorfer Damm südlich des Sees als Schleichweg, um vom brandenburgischen Glienicke/Nordbahn nach Reinickendorf oder umgekehrt ins Berliner Umland zu kommen. Rund 6000 sind es am Tag, das ergab vor einigen Jahren ein Gutachten, das das Bezirksamt Reinickendorf in Auftrag gegeben hatte.

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