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Erst ein Plan für den Ortskern Berlin-Zehlendorfs: Dann winken aus der Städtebauförderung Millionen Euro
Zukunft für den Teltower Damm: Das Büro S.T.E.R.N. soll untersuchen, wie die Einkaufsstraße trotz Giga-Baustellen attraktiver werden könnte. Eine erste Infoveranstaltung ist geplant.
Stand:
Dass der Ortskern Zehlendorfs nachhaltiger, moderner und attraktiver werden muss, ist seit Jahrzehnten Thema im Bezirk. Jetzt kommt neuer Schwung in die alte Debatte: Das Stadtplanungsamt beauftragte vergangene Woche das Planungsbüro „S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH“ damit, ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzepts“, kurz ISEK, auszuarbeiten.
Ab 2025 ist der Ortskern Zehlendorfs Teil des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren und Quartiere“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Dann stehen Millionen Euro für die Entwicklung des Areals rund um den Teltower Damm bereit. Damit die Förderung abgerufen werden kann, ist das ISEK Pflicht – der Bezirk muss wissen, was er genau verändern und erreichen will.
„Endlich geht’s los“, kommentiert Stadtplanungsstadtrat Patrick Steinhoff (CDU) die Auftragsvergabe. „Mit S.T.E.R.N. haben wir einen kompetenten Partner für den anstehenden Prozess gefunden und werden gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort in den direkten Austausch gehen“, sagt er weiter.

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Erschwert wird die Konzepterstellung und die anschließende Umsetzung von Maßnahmen durch die Groß-Bauvorhaben in Zehlendorf-Mitte: Der S-Bahnhof wird ab 2026 umgebaut, das Rathaus Zehlendorf soll im gleichen Jahr teilweise abgerissen und neu gebaut oder saniert und erweitert werden.
„Mehrfache“ Beteiligung vorgesehen
Das Entwicklungskonzept soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden. Die externen Expertinnen und Experten werden dann eine Stärken-Schwächen-Analyse erarbeitet haben, Potenziale und Risiken werden benannt und ein Leitbild aufgestellt werden. Der wichtigste Teil werden die vorgeschlagenen konkreten Maßnahmen sein – und die Angabe der Kosten und der möglichen Finanzierungen. S.T.E.R.N. werde eng mit den bezirklichen Fachämtern zusammenarbeiten, heißt es in einer Pressemitteilung des Amts. Vorgesehen sei auch „eine mehrfache Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen eines sogenannten Werkstattprozesses“. Vorgesehen sind Workshops, Rundgänge und Gespräche.
Stadtrat Steinhoff macht schon eine erste Ankündigung und bittet um Platz im Kalender: „Am 29. November 2023 ab 18 Uhr besteht für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv in die erste Ideenfindung einzubringen. Im Bürgersaal des Rathaus Zehlendorf findet dann der Auftakt des Werkstattverfahrens statt.“
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