
© Robert Klages
„Dieses Auto gehörte zum Kiez wie ein Baum“: Professor muss Protest-Oldtimer in Kreuzberg nach acht Jahren umparken
Seit 50 Jahren ist er im Kiez, seit acht Jahren steht er auf demselben Parkplatz: Ein Kult-Opel ist zum Protestmobil gegen grüne Verkehrspolitik geworden. Er findet sich sogar in einer Stasi-Akte.
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„Dann wollen wir mal schauen, ob er noch anspringt“, lacht Hanns-Lüdecke Rodewald. Der ehemalige Professor für Fahrzeugtechnik muss seinen Wagen nach rund acht Jahren umparken. Seit 2017 steht er vor dem Café „Zaza“ in der Schönleinstraße, Berlin-Kreuzberg.
Doch die Straße soll zur autofreien Zone und mit Pollern abgesperrt werden. Daher muss Rodewald seinen 1956er Opel Olympia entfernen, bevor es das Ordnungsamt tut.
Der Wagen ist sein wissenschaftliches Langzeitprojekt. Der Professor untersucht, wie lange man ein Auto fahrtüchtig halten kann, wenn man nur die notwendigsten Reparaturen unternimmt. 1977 wurde es zuletzt gewaschen. „Aber Waschen war in Kreuzberg schon immer uncool“, ruft Rodewald aus dem Auto, steckt jetzt den Schlüssel ins Zündschloss.
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