
© Jeremy Knowles
Protestaktion gegen neues Hochhaus in Berlin: Aktivisten benennen S-Bahnhof Warschauer Straße in „Amazon Straße“ um
Seit Montag heißt der S-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain-Kreuzberg „Amazon Straße“ – zumindest, wenn es nach zwei Aktivisten geht. Ist Amazon eine Bereicherung oder eine Gefahr für den Kiez?
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„Oh, bin ich hier richtig?“, fragt sich eine ältere Frau, als sie am Montagmorgen an der S-Bahnstation Warschauer Straße aussteigt. Denn auf den Schildern steht groß „Amazon Street“. Zwei Aktivist:innen, die sich als Mitarbeitende des Unternehmens ausgeben, haben die Schilder überklebt. Angemeldet oder genehmigt wurde die Aktion nicht.
Am Montagnachmittag hieß die Station weiterhin „Amazon Straße“. Mehr als Hundert Polizist:innen waren zwar vor Ort, aber mit der Überwachung einer angemeldeten Protestkundgebung vor dem „Amazon Tower“ beschäftigt. Dieser eröffnete am Montag für die ersten der künftig mehr als 3000 Mitarbeitenden.
Im zweiten Stock des zweithöchsten Hauses Berlins schaute anlässlich der Eröffnung unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister auf die Demonstrierenden herab. „Diese Leute haben anscheinend etwas gegen Hochhäuser“, sagte Kai Wegner (CDU).
Während sich das globale Millionen-Unternehmen Amazon in seinem neuen Geschäftsgebäude kieznah gibt, läuft draußen Musik von „Ton Steine Scherben“: „Der Turm stürzt ein, der Turm stürzt“ singen rund 50 Personen mit, die zur Kundgebung gegen das neue Hochhaus gekommen sind.
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