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Ein Mann vom DRK-Fahrdienst schiebt Rollstuhlfahrer über eine Rampe in den Transporter. Fahrdienst *** A man from the DRK transport service pushes wheelchair users over a ramp into the transporter transport service

© imago images/Margit Wild

Tagesspiegel Plus

Kurz vorm Abitur: Schultransport für Berliner Rollstuhlfahrer gestrichen

Ein 18-Jähriger, der in Berlin-Britz die Schule besucht, ist für Hin- und Rückweg nun auf seine Mutter angewiesen. Die Behörde macht geltend, die Mutter habe Zeit, weil sie nicht berufstätig sei.

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Er will einfach nur sein Abitur machen – wie jeder andere Schüler auch. Doch für den 18-jährigen Paul (Name geändert), der die Fritz-Karsen-Schule im südlichen Neuköllner Ortsteil Britz besucht, ist das alles andere als selbstverständlich. Als erster Rollstuhlfahrer an seiner Schule kämpft er nicht nur mit den Herausforderungen des Unterrichts, sondern seit sechs Monaten auch mit einem ganz anderen Problem.

Sein Schultransport wurde gestrichen, weil seine Mutter derzeit nicht berufstätig ist. Nun muss sie ihn täglich selbst zur Schule bringen – eine Belastung, die nicht nur ihren Alltag bestimmt, sondern auch Pauls schulische Leistung, seine Eigenständigkeit und letztlich seine Zukunft gefährdet.

Jeden Morgen bringt Pauls Mutter ihn zur Schule und holt ihn am Nachmittag wieder ab. „Das kostet mich täglich zwei bis drei Stunden“, sagt sie. „Ich kann mir keine Arbeitsstelle suchen, die einen längeren Anfahrtsweg erfordert. Ich bin räumlich und zeitlich stark eingeschränkt.“ Die Entscheidung der Behörden basiert auf der Regelung, dass nur Eltern mit Erwerbstätigkeit oder anderen zwingenden Verpflichtungen einen Fahrdienst für ihre Kinder mit Behinderung beantragen können.

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