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„Die Zahlen bieten eine große Chance“: So steht es um die Kitaversorgung in Berlin-Lichtenberg
Kindertagesstätten in Berlin-Lichtenberg sind, anders als die Schulen im Bezirk, nicht überlastet. Eine Abgeordnete sieht darin eine Chance, die Betreuung zu verbessern.
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Lichtenberg zählt zu den am stärksten wachsenden Bezirken Berlins. Während dieser Umstand an Schulen mitunter zu vollen Klassenzimmern führt, ist die Versorgung an Kindertagesstätten gedeckt. Sprich: Es gibt genug Kitaplätze. Dies geht aus Zahlen von Bezirksamt und Bildungsverwaltung hervor, die Hendrikje Klein (Linke) erfragt hat, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus.
Nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung wurden zum Stichtag 31. Juli rund 17.400 Betreuungsplätze in 173 Kitas im Bezirk angeboten. Davon waren zu diesem Zeitpunkt 15.500 Plätze belegt, wie aus den Angaben hervorgeht. Die Auslastungsquote liegt damit bei 89 Prozent.
Die höchste Auslastung in Kitas stellt die Senatsverwaltung in den Ortsteilen Karlshorst (94,2 Prozent), Alt-Hohenschönhausen Süd (92,6 Prozent) und Fennpfuhl (92,1 Prozent) fest.
Damit folgt Lichtenberg einer berlinweiten Entwicklung: Die Bildungsverwaltung hatte bereits im Sommer auf Anfrage von Alexander King (fraktionslos) detaillierte Zahlen zur Auslastung mitgeteilt. Demnach waren Ende 2023 berlinweit 91,3 Prozent der Kitaplätze belegt, Ende 2024 noch 88,5 Prozent. Zur selben Zeit veröffentlichte die Gewerkschaft Verdi eine nicht repräsentative Umfrage unter Mitarbeitern an Kitas. Fast 90 Prozent gaben an, „in hohem Maße belastet“ zu sein.
Abgeordnete sieht Chance, Betreuung zu verbessern
„Die Zahlen bieten eine große Chance, den Betreuungsschlüssel in den Lichtenberger Kitas zu verbessern”, sagt Linken-Abgeordnete Klein. Die Auslastung von derzeit 89 Prozent dürfe jedoch „nicht dazu verleiten, hier Einsparungen zur Haushaltskonsolidierung vorzunehmen”, sagt die Abgeordnete.
Auf die Frage, wie der Senat die durch sinkende Kitazahlen frei werdenden Mittel verwenden will, gab es keine klare Antwort. „Nach Vorlage der aktualisierten Bevölkerungsprognose erfolgt eine stetige Betrachtung und Fortschreibung der Geburtendaten verbunden mit der Bewertung von Platzkapazitäten”, hieß es in der Antwort auf Kleins Anfrage.
Als „wichtiges Willkommenssignal an Familien“ sieht Klein, dass der Kita-Ausbau in Lichtenberg vorangeht: Seit dem 1. Januar 2024 konnten durch Umbaumaßnahmen an bestehenden Kitas und zwei „Starthilfe”-Projekte insgesamt 286 Kitaplätze geschaffen werden, wie aus der Antwort der Senatsverwaltung hervorgeht. Durch Umbaumaßnahmen an der Kita in der Welsestraße in Neu-Hohenschönhausen wurden beispielsweise 174 neue Plätze ermöglicht.
Des Weiteren befinden sich laut Senatsverwaltung sechs geförderte Bauprojekte zur Schaffung von 676 Kitaplätzen im Bezirk Lichtenberg in der baulichen Umsetzung und werden voraussichtlich 2025/26 fertiggestellt. Neu gebaut werden zwei Kitas in Alt-Hohenschönhausen: Die Kita Eichhörnchen in der Roedernstraße 14 soll noch in diesem Jahr fertig werden, die Kita Schlerizer Straße 2026. Beide sollen jeweils Platz für rund 100 Kinder bieten.
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