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12.08.2023, Berlin: Blick auf das Unfallkrankenhaus Berlin im Bezirk Marzahn. Ein Mann soll in der vergangenen Nacht am Krankenhaus erschienen sein und erklärt haben, dass in seinem Auto ein totes Baby liege. In der Wohnung des Mannes hätten Ermittler anschließend Spuren gesichert. Eine Reanimation in der Klinik blieb laut Polizei und Staatsanwaltschaft erfolglos. Foto: Jörg Carstensen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jörg Carstensen

Ärzteschwund in Marzahn-Hellersdorf: Zwei Facharztpraxen am Unfallkrankenhaus schließen

Marzahn-Hellersdorf ist der am schlechtesten mit Arztpraxen versorgte Bezirk Berlins. Nun verlieren erneut Hunderte Patienten ihre Anlaufstelle bei medizinischen Problemen.

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Das Unfallkrankenhaus Berlin im Stadtteil Biesdorf schließt die Praxis für Augenheilkunde ab sofort, der Fachbereich Dermatologie wird zum 1. Januar 2026 eingestellt. Das Unternehmen habe wirtschaftliche Gründe dafür vorgebracht, sagte Sozialstadträtin Juliane Witt (Linke) am Donnerstag in der Bezirksverordnetenversammlung.

Alle bisher dort geführten Patientinnen und Patienten verlieren dadurch ihre medizinischen Ansprechpartner. Im Falle einer Übernahme der Praxisräume, für die sich die BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH und das Bezirksamt gemeinsam einsetzen, würden allerdings auch die Bestandspatienten wieder aufgenommen. „Sowohl das UKB als auch die kassenärztliche Vereinigung haben versichert, dass sie die Nachfolgeregelung so bald wie möglich umsetzen wollen“, sagte Witt.

Versorgungsgrad weit unter dem Schnitt

Die ohnehin schlechte Versorgungslage in Marzahn-Hellersdorf verschlechtert sich dadurch noch weiter: Aktuell liegt die Abdeckung im Bereich der Augenheilkunde bei 87,9 Prozent, im Bereich der Dermatologie bei lediglich 71,9 Prozent. Gemessen an den 294.091 Menschen, die im Bezirk leben, liegt auch der Versorgungsgrad mit Hausärzten mit 80,5 Prozent weit unter dem Schnitt - vor fünf Jahren lag dieser noch bei 90 Prozent.

Zum Vergleich: In Charlottenburg-Wilmersdorf liegt der Versorgungsgrad bei 121,3 Prozent, in Tempelhof-Schöneberg bei 119,3 Prozent. Erst seit 2020 betrachtet die Kassenärztliche Vereinigung Berlin nicht mehr als Gesamtgebiet; zusammen mit Lichtenberg bildet Marzahn-Hellersdorf seitdem einen eigenen Planungsbereich.

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