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Bürger Norbert Steinrück hat sich die Planungen bereits angesehen: Sein Favorit ist der "Zehlendorfer Bogen" des Büros MLA+.

© Boris Buchholz

Fünf Konzepte für das neue Rathaus Zehlendorf vorgestellt: Ob Rathaus-Campus oder "Zehlendorfer Bogen" sollen die Bürger diskutieren

Dachterrassen, grüne Plätze, der Welcome-Desk: Beim städtebaulichen Wettbewerb um den Neubau des Rathauskomplexes startet die Bürgerbeteiligung.

Stand:

Wie sehen die Konzepte für das neue Rathaus Zehlendorf aus? Wie soll der Neubau platziert und der denkmalgeschützte Altbau integriert werden? Wird ein Forum für die Bürgerinnen und Bürger entstehen – oder nur ein schnöder Verwaltungssitz? Und was passiert mit dem bisherigen Parkplatz hinter dem jetzigen Rathauskomplex?

Jetzt liegen die städteplanerischen Vorschläge für das Rathaus der Zukunft vor: Die fünf zum Wettbewerb eingeladenen Büros haben ihre Denkbarbeit hinter sich gebracht, fünf Konzepte sind fertig – seit dieser Woche werden die Planungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis zum 29. August können sich die Bürgerinnen und Bürger eine Meinung bilden und ihre Anregungen und Kommentare abgeben.

Dachterrassen, eine Kantine, unterirdisches Parken

Egal ob Campuskonzept mit oder ohne Rathausturm, "Zehlendorfer Bogen", ein modernes Gebäudeensemble mit bis zu zehn Geschossen gegenüber dem Kirchturm oder eine einzige Gebäude-Großform – es gibt Gemeinsamkeiten:

  • Neue Platznutzung. Die Planerinnen und Planer wollen das gesamte Areal bespielen – der heutige Parkplatz weicht je nach Entwurf Wegen, Plätzen, Grünflächen oder Gebäuden.
  • Neue Plätze. Alle Planungen sehen (mindestens) einen neuen Rathausplatz als zentralen Treffpunkt vor – entweder zwischen Pauluskirche und dem neuen Haupteingang des Rathauses oder inmitten des Komplexes. Hier können Veranstaltungen stattfinden, hier könnte auch ein Weihnachtsmarkt mit Eisfläche platziert werden – und Außengastronomie.
  • Wertigere Kirchstraße. Die Kirchstraße soll aufgewertet werden, ein Entwurf sieht gar die Verkehrsberuhigung vor.
  • Öffentliche Nutzungen. Arbeitsplätze für eine bürgernahe Verwaltung zu schaffen, ist nur ein Aspekt der Entwürfe. Eine öffentliche Kantine ist vorgesehen, Räume oder ganze Häuser für die Gottfried-Benn-Bibliothek, die Musik- und Volkshochschule und viel Platz für Veranstaltungen sind eingeplant.
  • Leben ganz oben. Die Dächer werden genutzt: für die Mensa, für Arbeitsplätze, für Grünflächen, für Terrassen, für Photovoltaik.
  • Parken ganz unten. Geparkt wird in allen Entwürfen in der Tiefgarage. Der kostbare Platz zu ebener Erde ist den Menschen, nicht mehr den Autos vorbehalten.
  • Lebendig. Alle Planungsbüros stellen sich den neuen Rathaus- und Bürgerkomplex als lebendigen und belebten Ort vor.

Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt

Welche Ideen sprechen  am meisten an? Was stößt ab? „Städtebauliche Verfahren für öffentliche Gebäude wie das Rathaus Zehlendorf finden heute nicht mehr hinter verschlossenen Türen statt, sondern fordern die Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den Ideenfindungen zu beteiligen“, sagt Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung. Und Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski ermuntert, „ein kleines Stück Steglitz-Zehlendorfer Geschichte mitzuschreiben“.

Die bestehenden Erweiterungsbauten des Rathaus Zehlendorfes sollen abgerissen werden: Ein neues Rathaus-Ensemble soll um den Altbau aus dem Jahr 1920 herum neu entstehen.
Die bestehenden Erweiterungsbauten des Rathaus Zehlendorfes sollen abgerissen werden: Ein neues Rathaus-Ensemble soll um den Altbau aus dem Jahr 1920 herum neu entstehen.

© Boris Buchholz

Die Entwürfe der Planungsbüros werden draußen präsentiert: Im überdachten Säulengang am Rathaus Zehlendorf (an der Bushaltestelle in der Kirchstraße) sind die Ideen für das Rathaus der Zukunft ausgestellt.

Parallel zeigen die Stadtplaner ihre Konzepte auch online auf der Beteiligungsplattform mein.berlin: Neben einer kurzen Beschreibung, Skizzen und Visualisierungen finden Sie im Internet auch fünf kurze Filme, in denen die Planerinnen und Planer die Vorzüge ihrer Entwürfe erklären.

"Aktive Beteiligung" erst Ende August

Bis zum 29. August können die Entwürfe studiert werden. „In der Zeit vom 25. August bis zum 29. August 2021 ist eine aktive Beteiligungsphase vorgesehen, in der die interessierten Bürgerinnen und Bürger Kommentare und Anregungen zu den Entwürfen vor Ort oder online auf meinBerlin geben können“, teilen das Bezirksamt und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gemeinsam mit.

Fünf Präsentationen hinter Glas: Im Säulengang am Rathaus Zehlendorf entlang der Kirchstraße sind die Wettbewerbs-Konzepte ausgestellt.
Fünf Präsentationen hinter Glas: Im Säulengang am Rathaus Zehlendorf entlang der Kirchstraße sind die Wettbewerbs-Konzepte ausgestellt.

© Boris Buchholz

Wie es weitergeht: Alle Kommentare, Kritik und Anregungen würden in „unsere weiteren Überlegungen“ einfließen und „sicher mit viel Herzblut“ diskutiert werden, verspricht die Bezirksbürgermeisterin in einem Grußwort auf Youtube.

Am 22. September werden dann Entscheidungen gefällt: Die Jury kommt zusammen, um den Entwurf mit dem größten Potenzial zu küren. Das Siegerkonzept wird dann die Grundlage für das Bedarfsprogramm und den Architektur-Wettbewerb werden – denn die Frage, wie die neuen Gebäude konkret aussehen werden, wird erst im nächsten Wettbewerb geklärt.

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